Fachartikel Treibhausgase

Bewertung und Charakterisierung der Abfallbehandlungsprodukte für EBS-Anlagen
© Universität Stuttgart - ISWA (11/2008)
Die Herstellung und der Einsatz von Ersatzbrennstoffen werden von mehreren Gesichtspunkten beeinflusst. Seit Beendigung der Ablagerung unbehandelter Abfälle gehört die Nutzung von Ersatzbrennstoffen zur geordneten Abfallentsorgung. Unterstützt wird diese Brennstoffnutzung auch durch die deutlich steigenden Energiekosten. Vor dem Hintergrund der Reduzierung von Emissionen klimaschädlicher Gase werden CO2-Emissionen aus nachwachsenden Rohstoffen bei der Bilanzierung des Treibhauseffektes nicht angerechnet (neutral, keine Lastschrift).

Klimaschutz: Kyotoprotokoll vs. Realität
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2008)
Der Klimawandel war auf der Basis vorhandener wissenschaftlicher Erkenntnisse absehbar und wurde von der Wissenschaft tatsächlich schon vor mehr als 100 Jahren beschrieben und vor 70 Jahren, als ein erster, noch unspektakulärer Temperaturanstieg schon bemerkbar war, auch bereits quantitativ abgeschätzt. Kern der frühen Warnungen und Berechnungen ist die Verstärkung des sog. natürlichen Treibhauseffektes durch Aktivitäten, die zur Erhöhung der Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre führen.

Erfasste Deponiegasmengen auf österreichischen Deponien
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2008)
Insgesamt war die Abfallwirtschaft im Jahr 2006 durch die Emissionen von 2,2 Mio. t CO2-Äqivalenten mit 2,4 % an den gesamten Treibhausgasemissionen Österreichs beteiligt (Umweltbundesamt 2008). Methanemissionen aus Mülldeponien machten 2005 80 % aller Treibhausgasemissionen aus der Abfallwirtschaft aus und somit knapp 2 % der gesamten Treibhausgasemissionen Österreichs. Seit 1990 sanken die berechneten Methangasemissionen aus Mülldeponien um 48 % (Umweltbundesamt 2008).

Szenarienvergleich thermische Behandlungsoptionen - Deponierung von Abfall
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2008)
Nach dem Innovationssprung weg von der direkten Deponierung hin zu einer entsprechenden Vorbehandlung von Abfällen, die oft in der thermischen Behandlung liegt, stellt die wesentliche gegenwärtige Herausforderung in der abfallwirtschaftlichen Planungspraxis die bestmögliche Integration abfallwirtschaftlicher und energiewirtschaftlicher Systeme dar. Die Berücksichtigung dieses Aspekts ist nicht nur aus Gründen der Ressourcenschonung sondern auch vor dem Hintergrund klimapolitischer Zielsetzungen von Bedeutung.

Vorteile von Mehrweggebinden im Getränkebereich gegenüber Einweg
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2008)
In den letzten Jahren gab es eine stetige Zunahme der Einweggetränkeverpackungen und die Mehrweggetränkeverpackungen werden zunehmend vom Markt verdrängt. Die Wiener Umweltschutzabteilung hat dies zum Anlass genommen und einen ökologischen Vergleich der wichtigsten Einweg- und Mehrweggetränkeverpackungen in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse sind im Folgenden zusammengefasst.

Beitrag der Abfallwirtschaft zu den Klimaschutzzielen der BRD
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2008)
Von 1990 bis 2003 wurde durch abfallwirtschaftliche Maßnahmen in Deutschland eine Emissionsminderung von ca. 45 Mio. Mg/a CO2- Äquivalente erreicht. Mit dieser Reduktion hat die Abfallwirtschaft fast 1/5 der Gesamtreduktion im Umfang von 230 Mio. Mg/a CO2-Äquivalente für die politische Zielsetzung des Kyoto-Protokolls erfüllt. Das zukünftige Einsparungspotential aufgrund der Verbrennung von Abfällen und der Erzeugung von Biogas sowie der stofflichen Verwertung liegt in den Größenordnungen von 5-10 Mio. Mg CO2-Äquivalente.

Klimaschutz in der Abfallwirtschaft
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2008)
Laut UNO-Klimarat Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) droht der Erde bis zum Ende des Jahrhunderts eine Klimaerwärmung zwischen mindestens 1,1 bis max. 6,4 °C.Die bereits seit Jahren beobachtete Erwärmung des Klimasystems ist nach Angaben des IPCC ohne Beispiel. Elf der vergangenen zwölf Jahre sind gemäß dem Report unter den zwölf wärmsten seit dem Beginn der Aufzeichnungen Mitte des 19. Jahrhunderts.

Bestimmung des Anteils an fossilen CO2 Emissionen aus Müllverbrennungsanlagen
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2008)
Abfälle bestehen aus verschiedenen Fraktionen (Güter) mit unterschiedlichen Energieinhalten (Heizwerte). Die Energieinhalte der Fraktionen beruhen auf erneuerbarer organischer Substanz (biogene Materialien wie Holz, Papier, Küchen- und Gartenabfälle; im Folgenden als 'Biomasse' bezeichnet) und nicht erneuerbarer organischer Substanz (Materialien aus fossilen Rohstoffen wie z.B. Kunststoffe). Die in Müllverbrennungsanlagen (MVA) erzeugte Wärme bzw. elektrische Energie ist somit zum Teil mit biogenen und fossilen kohlendioxidemissionen verbunden.

Zukunftsweisende neue Projekte für thermische Abfallverwertung in Österreich
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2008)
Thermische Abfallverwertung wurde bereits 1984 in der Förderungsstrategie des Umweltfonds sowie in den Leitlinien zur Abfallwirtschaft (BMUJF 1988) als notwendig und zukunftsweisend definiert. Trotzdem konnte bis zur Jahrtausendwende nur eine einzige neue Anlage mit wirtschaftlich bedeutender Anlagenkapazität, nämlich die Reststoffverwertung Lenzing (RVL), realisiert werden.

CO2-Reduktion durch optimierte Verfahrenstechnik in Müllverbrennungsanlagen
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2008)
Bei der thermischen Verwertung von Abfällen wird Energie erzeugt, die fossile Energieträger substituiert. Wie zahlreiche Studien in Deutschland gezeigt haben, wird auch in Zukunft die thermische Behandlung von Abfällen in den klassischen Müllverbrennungsanlagen eine wichtige Rolle spielen, um dem Entsorgungsauftrag nachzukommen. Unter Beachtung dieser Rahmenbedingungen und der vorgegebenen deutschen Klimaschutzziele muss es deshalb ein Anliegen sein, die möglichen technischen Optimierungs- und Treibhausgasminderungspotenziale in Müllverbrennungsanlagen in vollem Umfang auszuschöpfen.

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Literaturtip:
 
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