Thermische Analyse zur Prozess- und Qualitätskontrolle bei der mechanisch-biologischen Behandlung

Die tägliche Praxis der mechanisch-biologischen Abfallbehandlung erfordert eine entsprechende Kontrolle, ob die Ziele in Hinblick auf die Abnahme der Reaktivität erreicht wurden. Maßnahmen zur Verbesserung von bestehenden Technologien und neue Verfahren müssen ebenfalls durch die Untersuchung des Abfalls während des Prozesses
oder an wichtigen Schnittstellen bewertet werden.

Während bei der Bestimmung von Schadstoffen moderne Analysemethoden angewandt werden, stehen für die Beurteilung der organischen Substanz hauptsächlich Summenparameter wie Glühverlust, organischer Kohlenstoff oder Heizwert zur Verfügung. Sie sind zwar geeignet, innerhalb eines Prozesses Aussagen über den Fortschritt des Abbaus zu machen, lassen aber nur bedingt Vergleiche zwischen verschiedenen Anlagen zu. Mehr Aussagekraft haben die biologischen Tests im aeroben und anaeroben Milieu zur Untersuchung der Reaktivität und des Gasbildungspotenzials. Allerdings dauern diese Analysen sehr lange und eine schnelle Information über den Stand des Prozesses ist daher nicht verfügbar. Vor allem bei Handlungsbedarf in Störfällen sind schnelle, aber aussagekräftige Untersuchungsmethoden von Vorteil. Es ist daher ein Anliegen, auch auf diesem Gebiet der Abfallanalytik moderne Untersuchungsmethoden einzusetzen, um den Abbau der organischen Substanz bei der biologischen Behandlung zu beurteilen.

Infrarotspektroskopie und thermische Analyse erfüllen diese Voraussetzungen. In diesem Beitrag geht es um thermoanalytische Untersuchungen von mechanisch - biologisch behandeltem Restmüll. Die Möglichkeiten, die die Thermoanalyse für die Praxis bietet, werden an mehreren Beispielen erläutert. Die vorgestellten Beispiele umfassen die Anwendung der Thermogravimetrie/ Massenspektrometrie (TG/ MS) und der dynamischen Differenzkalorimetrie (DSC). Die Auswertung der Ergebnisse erfolgt mithilfe der Geräte – Software (Proteus) und zusätzlich mit multivariaten statistischen Methoden.



Copyright: © Wasteconsult International
Quelle: MBT 2007 (Mai 2007)
Seiten: 10
Preis: € 0,00
Autor: Dipl. Ing. Dr. Ena Smidt
Dipl.-Ing. Johannes Tintner
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.