Sand im Getriebe der Vergärung?

Vergärung von Bio- und Restabfall mit Störstoffanteilen ist eine sehr junge Verfahrenstechnik. Die Erfahrungen mit der großtechnischen Umsetzung dieser Technologie in den letzten Jahren erfordern eine Änderung der verfahrenstechnischen Ausrichtung.

Verfahren zur Abscheidung von Störstoffen wie Sand, Kies, Glas, Steine und Kunststoffe werden im Zusammenhang mit Vergärungsverfahren von Bio- und Restabfall vorrangig zum Schutz von Anlagentechnik eingesetzt. Dies trifft vor allem auf Nassvergärungsverfahren, in letzter Zeit vermehrt auch für Trockenvergärungsverfahren zu. Die Bildung von Schwimmschichten ist ein typisches Problem von Nassvergärungsverfahren, von dem auch die in letzter Zeit entstandenen Vergärungsanlagen für nachwachsende Rohstoffe (NAWARO) betroffen sind. Die Vergärung von Suspensionen mit Feststoffanteilen hat in den letzten 20 Jahren stark zugenommen. Mit der Ausweitung von Problemen durch Sandablagerungen und Schwimmschichtbildung in Vergärungsanlagen ist die Vergärung von Suspensionen mit Feststoffanteilen generell als geeignete Verfahrenstechnik kritisch zu hinterfragen. Störstoffe vor der Vergärung zum Schutz der Anlagentechnik abzuscheiden, ist eine maschinentechnische Anforderung und entspringt weder einer energetischen noch abfall- oder emissionstechnischen Motivation.


inkl. 16 Seiten Präsentation



Copyright: © Wasteconsult International
Quelle: MBT 2007 (Mai 2007)
Seiten: 29
Preis: € 38,50
Autor: Dipl.-Biol. Kirsten Schu
Dipl.-Ing. Reinhard Schu
 
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