Anhand vier exemplarisch ausgewählter Pharmaka sollten bei Anwendung des P-RoC-Verfahrens (Phosphorus
Recovery from Waste Water by Crystallisation) erste Hinweise zur Charakterisierung des Verbleibs und des Verhaltens der im kommunalen Abwasser nachgewiesenen pharmazeutischen Wirkstoffe Sulfamethoxazol (SMX), Roxithromycin (ROX), Carbamazepin (CBZ) und 17α-Ethinylestradiol (EE2) bei der Rückgewinnung von Phosphor (P) aus Abwasser erzielt werden.
Eine dem Klärschlamm vergleichbare potenzielle Gefährdung bei der Wiederverwertung der generierten Recyclingprodukte als Düngemittel in der Landwirtschaft sollte damit besser eingeschätzt werden konnen. Dazu wurden Langzeitversuche mittels Festbettverfahren im Labormasstab durchgeführt und die Pharmaka mittels Massenspektrometrie (LC-MS/MS) gemessen. Im Gegensatz zu CBZ (nahezu kein Rückhalt) konnte bei SMX- und ROX-dotierten Wassern eine um 90 % verminderte Ablaufkonzentration im Vergleich zum Zulauf beobachtet werden. Im Fall von EE2 war mit fortschreitender Versuchslaufzeit eine Zunahme des Rückhalts auf den mit Calcium-Silikat-Hydrat-Phasen (CSH) befüllten Säulen auf bis zu ca. 70 % zu beobachten. Diese Ergebnisse müssen beim Einsatz des generierten, P-reichen Produkts als Dünger in der Landwirtschaft berücksichtigt werden.
Copyright: | © DIV Deutscher Industrieverlag GmbH |
Quelle: | GWF 05/2007 (Mai 2007) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 6,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Tim Stanzel Dipl.-Ing. Michael Nusser Ute Berg Dipl.-Ing. Frank Kirschhöfer Prof. Dr. Rolf Nüesch |
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