Untersuchungen zur Verteilung des Wassers im Deponiekörper nach Infiltration

Nach der Umsetzung der EU-Richtlinie in Form der Deponieverordnung ist es erlaubt, eine Infiltration von Wasser auf dem Deponiekörper unter Zuhilfenahme technischer Mittel vorzunehmen. Die gesetzlichen Regelungen zur Wasserinfiltration finden sich in der Deponieverordnung (DepV) vom 24. Juli 2002 (Anonym (2002)). Verschiedene Untersuchungen haben in teils langjährigen Forschungen gezeigt, dass der Wassergehalt im Deponiekörper von entscheidender Bedeutung für mikrobiologische Abbauprozesse ist.

Die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen, dass nach der Aufbringung der Oberflächenabdichtung eine Austrocknung des abgelagerten Abfalls (Mumifizierung) stattfindet. Seit Juni 2005 muss auf allen Deponieabschnitten, die nach der TA-Siedlungsabfall Hausmüll abgelagert hatten, die Ablagerung beendet werden und der Deponieabschnitt mit einer Oberflächenabdichtung versehen werden.
Als Konsequenz hieraus, folgt eine Verminderung des Wassergehalts innerhalb des Deponiekörpers und eine Verschiebung der Nachsorge auf unbestimmte Zeit. Wenn wie im diesem Fall gewünschte biologische Vorgänge innerhalb des Deponiekörpers aufgrund mangelnder Feuchtigkeit zum Erliegen kommen, bietet es sich an, kontrolliert Wasser zu infiltrieren, um die biologischen Vorgänge zu optimieren. Der Abbau organischer Restbestandteile in Hausmülldeponien ist im Sinne der „Reaktor Deponie" ein wichtiger und gewünschter Prozess. Er bildet sowohl die Grundlage für eine effiziente Gasverwertung als auch für eine möglichst kurze Nachsorgephase.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 19. Kasseler Abfallforum-2007 (April 2007)
Seiten: 9
Preis: € 4,50
Autor: Dipl.-Ing. Norberth Kloos
Prof. Dr.-Ing Gerhard Rettenberger
Prof. Dr. Jean-Frank Wagner
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.