Der 1. Juni 2005 war der Stichtag, der die Abfallwirtschaft in Deutschland gehörig durcheinander gewirbelt hat. Durch die Feststellungen in der Abfallablagerungsverordnung wurde der rechtlich verbindliche Rahmen geschaffen, auf dessen Grundlage die Ablagerung unbehandelter Siedlungsabfälle verboten und die Schließung von Siedlungsabfalldeponien angeordnet wurde.
Dieser abfallpolitische Paukenschlag war möglicherweise die Geburtsstunde oder vielleicht auch nur die Wiederauferstehung eines alten Gedankens, der effektiven Energieerzeugung aus Abfällen. Neben einer technisch reizvollen Fragestellung, kam auch eine verwaltungsrechtliche bzw. abfallpolitische Fragestellung auf. Es ging nämlich um die Frage, was macht man mit seiner vorhandenen Deponie, die noch nicht vollständig befüllt war, zukünftig noch anfangen konnte. Da gibt es Notfälle, die sind nachvollziehbar, da werden Behandlungskapazitäten bei Abfallverbrennungsanlagen aus- oder neu gebaut, Lagerkapazitäten für Revisionen vorgehalten oder mechanisch-biologische Behandlungsanlagen eingerichtet oder optimiert. Aber dann gibt es da auch noch die Lager, die mit in Ballen gepressten Ersatzbrennstoffen bestückt sind, oder große Zwischenlager auf die Deponien, die der Betreiber eigentlich weiter nutzen wollte, was höchstrichterlich, durch die Bestätigung der Ablagerungskriterien, untersagt wurde (z.B. Deponie Eiterköpfe).
Copyright: | © Veranstaltergemeinschaft Bilitewski-Faulstich-Urban |
Quelle: | 12. Fachtagung thermische Abfallbehandlung (März 2007) |
Seiten: | 16 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Markus Gleis |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.