Im Gegensatz zu den Outputströmen der behandelten Abfälle und der gasförmigen Emissionen mit Geruch- und Schadstoffkomponenten haben die Prozesswässer von mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlagen (MBA) bisher wenig Aufmerksamkeit in der Fachdiskussion gefunden.
Bei MBA mit ausschließlich aerob geführten biologischen Stufen war dies in der Vergangenheit sicher richtig, da in diesen Anlagen aufgrund der hohen Belüftungsraten große Wassermengen über die Rotteabluft ausgetragen wurden und dadurch ein deutlicher Wasserinput erforderlich war. Unter den in den letzten Jahren in Betrieb gegangenen MBA befinden sich jedoch zunehmend auch Anlagen mit einer energetisch vorteilhaften anaeroben biologischen Stufe; bei diesen erfolgt zwar auch eine Zugabe von Wasser vor der Anaerobstufe zur Einstellung der gewünschten Prozessbedingungen, dieses muss jedoch dem Prozess zur Einhaltung der Ablagerungsanforderungen an die behandelten Abfälle wieder entzogen werden. Die Wasserentnahme kann über eine maschinelle Entwässerung nach dem Vergärungsprozess sowie in begrenztem Umfang über eine biologische Trocknung" in einer nachgeschalteten Rottestufe erfolgen. Vor dem Hintergrund neuer gesetzlicher Anforderungen ist jedoch zukünftig eine thermische Behandlung der Rotteabluft erforderlich. Aus ökonomischen und ökologischen Gründen müssen die thermisch zu behandelnden Abgasvolumina drastisch verringert werden (STOCKINGER, 2004), wodurch auch der Wasseraustrag über die Abluft begrenzt wird und damit weitgehend als Überschusswasser über eine maschinelle Entwässerung erfolgen muss.
Copyright: | © IWARU, FH Münster |
Quelle: | 10. Münsteraner Abfallwirtschaftstage (2007) (Februar 2007) |
Seiten: | 11 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Thomas Böning Dipl.-Biol. Sebastian Märker Dr.-Ing. Dirk Weichgrebe Hindrik Stegemann |
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