Perspektiven der Kommunalwirtschaft beim Sammeln, Sortieren und Verwerten von Verpackungsabfällen

Die Getrenntsammlung von Verpackungen ist auch aus kommunaler Sicht grundsätzlich sinnvoll, wobei das Verhältnis von Aufwand und Ertrag bei den Fraktionen Glas und Papier deutlich besser ist als bei Leichtverpackungen. Der Entlastungseffekt für die Kommunen ist allerdings relativ gering, weil sich der durch das Duale System erreichte Fortschritt im Wesentlichen auf die Verwertung der kleinen Abfallfraktion Kunststoffe beschränkt.

Die anfänglichen positiven Effekte der Verordnung sind ins Negative umgeschlagen, da falsch verstandener Wettbewerb die Ziele der Verordnung zunehmend konterkariert, Qualitäts- und Sozialstandards sinken und die Abstimmung unter den verschiedenen Beteiligten enormen bürokratischen Aufwand verursacht. Die Aufspaltung der Abfallsammlung in einen privaten und einen öffentlichen Teil stellt sich immer deutlicher als Fehlkonstruktion heraus, die kein Land in Europa in dieser Form übernommen hat. Die Beteiligung kommunaler Betriebe am Dualen System reduziert sich auf Restbestände, die Konflikte und Rechtsunsicherheiten zwischen Dualen Systemen und den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern nehmen von Jahr zu Jahr zu.



Copyright: © IWARU, FH Münster
Quelle: 10. Münsteraner Abfallwirtschaftstage (2007) (Februar 2007)
Seiten: 6
Preis: € 0,00
Autor: Walter Hartwig
 
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