Verkürzung der Nachsorge durch Sickerwasserinfiltration und optimierte Deponieentgasung Grundlagen und Praxisbeispiele

Der Beitrag ist ein Plädoyer dafür, in der Stilllegungs- und aktiven Nachsorgephase dem Deponiekörper und den darin ablaufenden Abbaureaktionen mindestens ebenso viel Aufmerksamkeit zu widmen wie der Oberflächenabdichtung.

Die Nachsorge der Deponien mit unbehandelten Siedlungsabfällen sollte als Generationenaufgabe verstanden werden in dem Sinne, dass die heutige Generation dafür sorgt, dass die Altdeponien spätestens nach 30 Jahren aus der Nachsorge entlassen werden können. Die Kriterien des § 13 Abs. 5 DepV können dabei als Maßstab für das zu erreichende Ziel dienen. Das entscheidende Kriterium ist dabei die Reduktion der reaktiven organischen Substanz im Deponiekörper. Hausmülldeponien sollten hierzu in der Stilllegungs- und Nachsorgephase als Bioreaktor aktiv „gefahren“ werden (optimale Feuchtigkeitseinstellung; optimale Gasabsaugung, zunächst anaerob, später aerob) mit dem Ziel der Minimierung der abbaubaren organischen Substanz. Alle Beteiligten sollten sich dem Ziel verpflichten, heute aktiv diese Maßnahmen zu ergreifen, damit die Deponien im Jahr 2035 die Kriterien des § 13 Abs. 5 DepV erfüllen und aus der Nachsorge entlassen werden können.



Copyright: © Förderverein KUMAS e.V.
Quelle: 2006 (März 2006)
Seiten: 17
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Wolf Ulrich Henken-Mellies
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.

Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.

Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.