Nach dem Aus für die Deponierung nicht vorbehandelter Abfälle befindet sich die Abfallwirtschaft in einer turbulenten Situation. Die Kapazitäten für eine gesetzeskonforme Abfallbehandlung sind knapp. Die Entsorgungspreise steigen. Für die Beteiligten hat dies sehr unterschiedliche Auswirkungen. Während die einen alles tun, um einen Weg zur vorschriftsmäßigen Entsorgung ihrer Abfälle bei halbwegs vertretbaren Kosten zu finden, haben andere alle Hände voll zu tun, den Run auf ihre Entsorgungsanlagen zu bewältigen. Relativ entspannt können nur diejenigen Beteiligten mit dieser Situation umgehen, die sich frühzeitig mit langfristigen Verträgen entsprechende Vorbehandlungsmöglichkeiten gesichert haben.
Kein Wunder also, dass die Diskussion heute vor allem von der Frage geprägt ist, wie der aktuelle Engpass zu bewältigen ist. Längerfristig angelegte strategische Diskussionen spielen allenfalls eine untergeordnete Rolle. Kurzfristig müssen Abfälle untergebracht“ werden. In wenigen Jahren werden fehlende Kapazitäten jedoch ergänzt und der Engpass am Entsorgungsmarkt behoben sein. Es steht zu hoffen, dass es dann nicht wieder zu Überkapazitäten kommt, bevor sich schließlich ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen wird. Wir wollen uns mit diesem Vortrag bewusst nicht an der aktuellen Diskussion über Knappheiten beteiligen. Nicht, weil diese Debatte unwichtig wäre, sondern weil andere Referenten sich mit dieser Fragestellung schon ausführlich befassen. Wir möchten an dieser Stelle eine andere Perspektive einnehmen. Wir möchten unseren Vortrag verstanden wissen als Beitrag zu einer strategischen Diskussion über einen Umbruch, der uns noch bevorsteht.
Copyright: | © Förderverein KUMAS e.V. |
Quelle: | 2006 (März 2006) |
Seiten: | 16 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Rommel Dr. Siegfried Kreibe |
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