Biomasse- und Ersatzbrennstoffe stellen besondere Anforderungen an die Prozeßführung und erfordern neue Untersuchungsmethoden und Bewertungskriterien
Ersatzbrennstoffe und Biomassebrennstoffe sind schwierig zu handhabende Brennstoffe, die besondere Anforderungen an die Prozeßführung stellen. Aus verfahrenstechnischer Sicht gibt es sehr umfangreiche Möglichkeiten zur Prozeßgestaltung und -führung. Schwierigkeiten bei der Planung von neuen Anlagen und bei der Optimierung, aber auch bei einer beabsichtigten Brennstoffsubstitution ergeben sich aufgrund fehlender und unzureichender Daten zu den brennstofftechnischen Eigenschaften der Ersatz- und Biomassebrennstoffe. Diese Eigenschaften können heute weitestgehend nur auf Grundlage von empirischen Ergebnissen an Großanlagen, das heißt rückwärts gerichtet, beurteilt werden. Dies ist deshalb häufig auch mit erheblichen wirtschaftlichen Verlusten verbunden. Die Methoden, die zur Charakterisierung von Regelbrennstoffen entwickelt wurden, lassen sich nicht ohne weiteres auf die Ersatzbrennstoffe übertragen. Das heißt, für Ersatzbrennstoffe sind im Hinblick auf eine vorwärts gerichtete Bewertung zunächst geeignete Methoden zur Ermittlung brennstofftechnischer Eigenschaften zu entwickeln. Die in diesem Beitrag vorgestellten Methoden der Untersuchung in verschiedenen Labor- und Pilotanlagen, wie Thermowaagen, Zünd-, Verschlackungs- und Batch-Reaktoren, können hierzu einen Beitrag leisten. Hersteller und Lieferanten von Ersatzbrennstoffen sind zu einem Großteil kleine und mittlere Unternehmen. Diese treten mit Großunternehmen – Kraftwerksbetreibern, Zementindustrie – in Verhandlung, um den Ersatzbrennstoff zu vermarkten. Methoden zur Untersuchung der Ersatzbrennstoffe, Kriterien für ihren Einsatz sowie die damit mögliche Klassifizierung und deren Bewertung können diese Vermarktung ganz erheblich unterstützen (Markttransparenz).
| Copyright: | © Rhombos-Verlag |
| Quelle: | BIOMASSE (Februar 2007) |
| Seiten: | 12 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Professor Dr.-Ing. Michael Beckmann Prof. Dr.-Ing. Reinhard Scholz |
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