Wie ist es möglich, eine funktionierende und stabil arbeitende biologische Sickerwasserbehandlungsanlage so zu optimieren, dass ohne größere Umbaumaßnahmen betriebskostenseitig Einsparungen im 5-stelligen Eurobereich generiert werden können?
Stand der Technik bei der biologischen Stickstoffelimination im Bereich der kommunalen Abwasser- wie auch der Deponiesickerwasserreinigung ist die Kombination von Nitrifikation und Denitrifikation, bei mehr oder weniger (kosten)intensivem Einsatz einer externen Kohlenstoffquelle und entsprechender Produktion von berschussschlamm.
Durch gezielte Umstellung der Milieubedingungen ist es jedoch möglich, Mikroorganismen im System zu etablieren, die einen Weg der Stickstoffverwertung beschreiten, der erst in den 90er Jahren entdeckt wurde. Diese Planctomyceten sind unter bestimmten
Voraussetzungen in der Lage, Ammoniumstickstoff in Abwesenheit von Sauerstoff - ohne Umweg über eine Denitrifikation zu elementarem Stickstoff - zu oxidieren.
Dass sich aus der Nutzung dieses neuen“ Weges in der Praxis ein enormes Einsparpotential ergeben kann, soll an einem konkreten Anwendungsbeispiel aufgezeigt werden. Im vorliegenden Fall konnten die Betriebskosten durch eine entsprechende Umstellung
der Biologie“ um mehr als 80.000 € pro Jahr gesenkt werden.
Copyright: | © Wasteconsult International |
Quelle: | Praxistagung Deponie 2006 (Dezember 2006) |
Seiten: | 10 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | PD Dr. rer. nat. Dr.-Ing. habil. Martin Denecke Volker Rekers Dr. Uwe Walter |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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