Ökobilanzierung thermischer Entsorgungsverfahren in Nordrhein-Westfalen

Seit Juni 2005 gilt in Deutschland als Hauptentsorgungsweg für organikhatige Siedlungsabfälle die Müllverbrennungsanlage (MVA).

Doch angesichts der Kapazitätslage drängt sich die Frage nach thermischen Alternativen aus. Mitverbrennung ist eines der Schlüsselthemen. Vor diesem Hintergrund hatte das nordrhein-westfälische Umweltministerium (MUNLV) ein umfassendes Forschungsvorhaben begonnen: Ziel ist, die im Bundesland bestehenden Anlagen (MVA, MBA, Zementwerke, Kraftwerke) und sich daraus verflechtenden Entsorgungssysteme ökobilanziell zu bewerten. Endergebnisse werden zum Ende 2006 erwartet. Vorläufige Ergebnisse weisen darauf, dass entlang der groben Kategorisierung MVA, Kraftwerk, Zementwerk keine generelle Bewertung möglich ist. Zwar verhält sich im Mittel die Energieeffizienz (Treibhauseffekt) bei Mitverbrennungssystemen besser als bei reinen MVALösungen, und genau umgekehrt die Schadstoffemissionsseite (z.B. Quecksilber). Doch über die Bandbreite aller Einzelanlagen zeigen sich weite Überlappungen. Diese beruhen auf den einzelfallspezifischen Energieeffizienten (v.a. MVA) und den durchweg sehr unterschiedlichen Effizienzen bei der Schadstoffrückhaltung.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: DepoTech 2006 (November 2006)
Seiten: 8
Preis: € 4,00
Autor: Dipl.-Biol. Horst Fehrenbach
Gudrun Both
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.