Kunststoffrecycling ohne getrennte Sammlung?

Recycling von Abfällen ist ein vorwiegend positiv besetztes Thema. Kontrovers wird jedoch der Weg diskutiert, auf dem werkstoffliches und energetisches Recycling durchgeführt werden soll.

Unter anderem wird in Frage gestellt, ob der erste Schritt in der Recyclingkette, die Gewinnung der potentiellen Sekundärrohstoffe durch getrennte Sammlung beim Abfallerzeuger, angesichts der modernen Sortiertechniken noch zeitgemäß ist. Die hier vorgestellte Untersuchung wurde im Jahr 2005 für den Bundesverband Sekundärrohstoffe bvse erstellt. Sie befasst sich mit der Bedeutung der getrennten Sammlung bzw. des an den Abfallerzeuger übertragenen Vorgangs einer Vorseparierung für die nachfolgende Prozesskette bis hin zum qualitativ hochwertigen Sekundärrohstoff. Dazu wurden die verschiedenen Ausgangsmaterialien aus einer Monosammlung, einer gemischten Sammlung sowie der Hausmüllsammlung rechnerisch durch Prozessketten geführt. Die spezifischen Trennerfolge wurden auf Basis von eigenen Untersuchungen in die Modellrechnung eingebracht. Das Ergebnis weist aus, dass unter Berücksichtigung qualitativer Anforderungen an Sekundärkunststoffe auf dem Niveau primären Materials die Vorselektion durch die Verbraucher unverzichtbarer Bestandteil der Recyclingkette sein muss.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: DepoTech 2006 (November 2006)
Seiten: 8
Preis: € 4,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. Thomas Pretz
 
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