Es ist noch nicht lange her, dass sich die Abfallwirtschaft zur Kreislaufwirtschaft umdefiniert hat. Viel langsamer als die Implementierung eines neuen Begriffs geht jedoch die wirkliche Umstellung im Verhalten der Akteure und den praktizierten Techniken vor sich.
Der Begriff der Kreislaufwirtschaft weckt die Erwartung von Kreisläufen, d.h. von einer sinnvollen Rückführung gebrauchter und zu Abfall gewordener Produkte in Rohstoffkreisläufe. Hinter einer Rückführung von Abfällen in einen Rohstoffkreislauf stehen qualitative Anforderungen an die im Kreislauf akzeptierten Rohstoffe.
Abfälle bilden das gesamte Spektrum von Produkten mit ihren nutzungsspezifischen Eigenschaften ab, während an Rohstoffe für Produktionsprozesse in der Regel eng umrissene qualitative Anforderungen formuliert werden, also nur ein enges Merkmalsspektrum zulässig ist. Wird nun mit einem technischen Prozess eine Rückführung von Abfällen in einen Rohstoffkreislauf betrieben, so muss prozesstechnisch für die erforderliche Einengung des Merkmalsspektrums Sorge getragen werden. Damit können nur solche Elemente angereichert werden, deren Merkmale dem zulässigen Spektrum des Rohstoffs entsprechen. Der technische Prozess der Rückführung oder des Recyclings ist damit immer ein Selektionsprozess, der nur eine Teilmenge eines Abfallgemischs in den Rohstoffkreislauf zurückführt.
| Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH |
| Quelle: | Energie aus Abfall 1 (2006) (Dezember 2006) |
| Seiten: | 12 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Prof. Dr.-Ing. Thomas Pretz |
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