Ende der neunziger Jahre wurden die ersten Versuche zur Mitverbrennung von Ersatzbrennstoffen aus gemischten Siedlungsabfällen und produktionsspezifischen Gewerbeabfällen in Kohlekraftwerken durchgeführt.
Bei einigen Anlagen mündeten die Versuche - nach Anpassungs- und Optimierungsmaßnahmen und ggf. unter Inkaufnahme beherrschbarer Nebenwirkungen - in den erfolgreichen Dauerbetrieb, bei anderen Anlagen wurden sie aufgrund gravierender Schäden oder Störungen des Anlagenbetriebs abgebrochen. Dies zeigt, dass die Mitverbrennung von Ersatzbrennstoffen aus aufbereiteten Siedlungs- und Gewerbeabfällen nicht pauschal bewertet werden kann, sondern jeweils der konkrete Einzelfall zu betrachten ist.
Denn einerseits ist jedes Kraftwerk durch individuelle verfahrenstechnische Merkmale, Betriebsweisen und Rahmenbedingungen gekennzeichnet - insbesondere hinsichtlich der Art und Ausgestaltung des Feuerungssystems in Verbindung mit dem Auslegungs- oder Regelbrennstoff, aber auch in Bezug auf das Abgasreinigungssystem, die Entsorgungswege der Kraftwerksnebenprodukte, die Genehmigungssituation usw.
Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH |
Quelle: | Energie aus Abfall 1 (2006) (Dezember 2006) |
Seiten: | 54 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Stephanie Thiel |
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