Dezentrale thermische Klärschlammverwertung

Aus Gründen des vorsorgenden Boden- und Verbraucherschutzes ist die landwirtschaftliche
Klärschlammverwertung kritisch zu betrachten. Die sinkende Akzeptanz und eine mögliche
Absenkung der Grenzwerte für diese Art der Verwertung tragen zu einer veränderten
Entsorgungssituation bei. Bayern kann hier als Vorreiter angesehen werden und hat bereits
frühzeitig eine neue Strategie für die zukunftsfähige und nachhaltige Klärschlammentsorgung
ausgearbeitet, die mittelfristig die thermische Verwertung bzw. thermische Behandlung des
bisher landbaulich und landwirtschaftlich verwerteten Klärschlamms vorsieht [1].
Dementsprechend wurden im Jahr 2004 bereits 38,8% der in Bayern insgesamt
angefallenen Klärschlammmenge von 297.372 Mg, bezogen auf die Trockenmasse,
thermischen Anlagen zugeführt [2].

Im folgenden Kapitel werden einige der dezentralen Behandlungsverfahren kurz vorgestellt, die durch erste Referenzen bekannt wurden. Der Hauptteil des Beitrags widmet sich einem am ATZ Entwicklungszentrum erarbeiteten und erprobten Anlagenkonzept auf Basis der so genannten Pebble-Heater-Technologie. Die dezentrale Klärschlammverwertung nach diesem Prinzip dient ebenfalls zur kombinierten Wärme- und Stromerzeugung und erlaubt somit eine energetisch autarke Entsorgung. Das Verfahrensprinzip soll in Kürze mit einer Demonstrationsanlage der Hans Huber AG in die Praxis umgesetzt werden.



Copyright: © Regierung von Niederbayern
Quelle: „Innovative Wege der Klärschlammentsorgung für Niederbayern“ 2006 (September 2006)
Seiten: 15
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing. (FH) Rudolf Bogner
Prof. Dr.-Ing. Martin Faulstich
Prof. Dr. Mario Mocker
Prof. Dr.-Ing. Peter Quicker
 
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