Biomasse-Aktionsplan Zukunftsaufgaben für Europa, Länder und Kommunen

Die europäische Union steuert in den nächsten Jahren und Jahrzehnten auf einen Paradigmenwechsel in der Energiepolitik zu. Energieeffiziente Systeme bei gleichzeitiger Forcierung und Steigerung des Anteils an Erneuerbarer Energie; die Kombination beider Mechanismen sind Garant zur Verringerung des Anteils an fossiler Energie, zu weniger Treibhausgasemission und vor allem zu wesentlich geringerer Energieimportabhängigkeit.

Im Bereich Erneuerbare Energien wird von der Europäischen Kommission vor allem in der energetische Nutzung der Biomasse großes Potenzial gesehen. Im Dezember 2005 wurde daher von der Kommission ein „Europäischer Biomasse Aktionsplan“ veröffentlicht, der die Potenziale und Chancen der Bioenergie aufzeigen soll. Die Umsetzung des Papiers sollte aber auf nationaler Ebene geschehen. Daher ist jedes EU-Mitglied aufgefordert, auch nationale Biomasseaktionspläne ins Leben zu rufen. Österreich, in der ersten Jahreshälfte 2006 in der EU-Ratspräsidentschaft, hat starke Akzente Richtung Forcierung der Bioenergie gesetzt und als erstes Land im Frühjahr einen nationalen Biomasseaktionsplan vorgestellt. Biomasseaktionspläne anderer Staaten werden in der 2. Jahreshälfte folgen. So unterschiedlich die Schwerpunkte der Aktionspläne auch sein werden – einen wesentlichen Punkt haben alle gemeinsam: Besonderes Augenmerk wird vor allem auf die Wärmegewinnung aus Biomasse gerichtet sein. Hier gibt es vor allem im Wohnbau und in der Sanierung alter Heizanlagen enormes Potenzial. Treibstoff und Strom aus Biomasse wird von allen Staaten je nach Bedarf unterschiedlich behandelt. Österreich setzt vor allem große Hoffnungen in die energetische Nutzung von Biogas sowohl als Treibstoff, aber auch zur Wärme- und Stromgewinnung. Biogas hat gegenüber anderen biogenen Energieträgern den Vorteil hoher Energieertragsausbeute je Hektar Fläche; für Österreich eine entscheidende Größe, da in Zukunft die Anbaufläche der begrenzende Faktor sein wird.



Copyright: © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement
Quelle: 67. Informationsgespräch (September 2006)
Seiten: 4
Preis: € 0,00
Autor: Prof. E. Scheiber
 
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