Nachwachsende Rohstoffe im Spannungsfeld von Chemie, Technologie und Ökonomie

Wie schon vom Club of Rome beschrieben, wurde mit jeder Konfliktsituation der letzten Dekade die Endlichkeit der Menschheit zur Verfügung stehenden Rohstoffe deutlich.

Aus diesem Grunde eröffnen nicht nur die optimale Nutzung fossiler Rohstoffe über Reforming-, GTL-, CTL- und Kohleverflüssigungsprozesse sondern auch die über Fette, Kohlenhydrate, Cellulose und Biomasse eine Vielzahl von Möglichkeiten, bekannte und neue Produkte basierend auf Nachwachsenden Rohstoffen herzustellen und dem Markt anzubieten. Dabei ist zu beachten, dass der Kostenvorteil von Petrochemikalien in den letzten Jahren deutlich geschrumpft ist, sodass sich neue Chancen für die Nachwachsenden Rohstoffe ergeben. Doch wie beim Rohöl werden z.B. von den natürlichen Fetten und Ölen max.10% chemisch genutzt. Während beim Rohöl der überwiegende Teil in die Sektoren Energie und Transport fließt, ist der Nahrungssektor bei den Fetten und Ölen der Größte. Dieser Prozentsatz hat sich in der letzten Dekade sogar noch erniedrigt. Andererseits produziert die Sonne mit Hilfe der Pflanzen pro Jahr 10 mal mehr Biomasse als die Menschheit derzeit an Energie verbraucht. Obwohl die Chemie und Technologie eine Vielzahl von bekannten und neuen Produkten und Produktionsprozessen bereit hält, haben die letzten Jahre gezeigt, wie schwer es ist, diese in die Industrie einzuführen. Denn meist ist die Idee verbunden mit erfolgreichen Laborversuchen, ein kleiner Schritt verglichen mit dem Up Scaling und der Markteinführung. Fragen nach Ausbeuten, Selektivität, Technologie, Kosten und Marktpotential verlangsamen die Innovation bis hin zur Aufgabe von Projekten.



Copyright: © C.A.R.M.E.N. e.V.
Quelle: 14. C.A.R.M.E.N. Symposium (2006) (Juli 2006)
Seiten: 6
Preis: € 3,00
Autor: Prof. Klaus Noweck
 
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