Für die Beschreibung der chemischen Triebkräfte und des chemischen Verhaltens von Korrosionsvorgängen leisten Stabilitätsdiagramme bzw. thermodynamische Gleichgewichtsberechnungen komplexer Systeme wertvolle Hilfe. Korrosionsfördernde und -hemmende Einflüsse lassen sich aus Gleichgewichtszuständen für unterschiedliche Temperaturen, Werkstoffe und Rauchgaszusammensetzungen ableiten.
Korrosionsfördernde und -hemmende Einflüsse lassen sich aus Gleichgewichtszuständen für unterschiedliche Temperaturen, Werkstoff e und Rauchgaszusammensetzungen ableiten. Die Simulation von Korrosionsvorgängen mittels einer rein thermodynamischen Betrachtungsweise stößt dort an ihre Grenzen, wo kinetische und strömungsmechanische Einflüsse die Stoff zusammensetzung und die Reaktionsabläufe dominieren. Insbesondere triff t dies für die zeitabhängige Schichtenbildung korrodierender Bauteile zu. Speziell für zwei zentrale Korrosionsvorgänge, die innere Korrosion und die Salzschmelzenkorrosion, wurden Softwareanwendungen konzipiert, die kinetische Ansätze mit der Ausbildung von lokalen Gleichgewichtszuständen kombinieren. Diese Softwareanwendungen lassen sich als Werkzeug zur Ermittlung der Lebensdauer ausgewählter Stähle bei unterschiedlichen Gaszusammensetzungen benutzen. Zur Simulation der Wärme- und Stoff verteilung im Feuerraum und in den Kesseln eignen sich strömungsmechanische CFDBerechnungen. Diese sind mit thermochemischer Software koppelbar, so dass ortsaufgelöste Verteilungen von Temperatur, Rauchgas- und Partikelzusammensetzungen ermittelt werden können. Damit lassen sich die schmelzfl üssigen Anteile in den Partikeln und deren Haftvermögen an den Wänden und Dampferzeugern gezielt berechnen. Die Simulation von Korrosionsvorgängen liefert sehr gute Ergebnisse, um die rein chemischen Vorgänge bei der Korrosion im Detail verstehen und ihnen begegnen zu können. Für weitergehende Transportbetrachtungen müssen Kopplungen unterschiedlicher Programme verwendet werden, um den Anforderungen aus der Praxis gerecht zu werden. Eine konkrete Vorhersage zeit- und ortsaufgelöster Korrosionsvorgänge bei Verbrennungsanlagen ist mit Hilfe der Simulation derzeit allerdings noch nicht möglich. Die Simulation dient vielfach als wichtiges Hilfsmittel zum Verständnis der Korrosionsvorgänge und zur Bewertung experimenteller Untersuchungsergebnisse.
| Copyright: | © OTH Amberg-Weiden |
| Quelle: | Korrosion in Anlagen zur regenerativen Energieerzeugung (Juni 2006) |
| Seiten: | 17 |
| Preis: | € 8,50 |
| Autor: | Dr. Gerhard Heindl Dipl.-Ing. (FH) Armin Bimüller |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.