Qualitätssicherung und Mengenpotenziale von Ersatzbrennstoffen

Heute beeinflussen vor allen Dingen zwei umweltpolitische Ziele die Herstellung und den Einsatz von Ersatzbrennstoffen. Zu nennen ist zum einen die Beendigung der Ablagerung unbehandelter Abfälle seit dem 01.06.2005. Die prognostizierte Deckungslücke bei den Abfallbehandlungskapazitäten wird umso größer, wenn auch die anfallenden Gewerbeabfälle Berücksichtigung finden. Bei den Maßnahmen, die zu einer Schließung dieser Lücke beitragen sollen, wird die Ersatzbrennstoffnutzung als Mitverbrennung in Kraft- oder Zementwerken sowie die Monoverbrennung in geeigneten Kraftwerken genannt.

Zu unterscheiden sind dabei die eingesetzten Brennstoffe:  Sekundärbrennstoff sowie heizwertreiche Fraktion. Diese können definiert werden als:
Sekundärbrennstoff
· endkonfektionierter Brennstoff aus produktionsspezifischen Abfällen oder Siedlungsabfällen nach weitgehender Aufbereitung zur Mitverbrennung (z. B. in Zement-/Kalk-/Kraftwerken) mit einer Korngröße um < 30 mm und einer Qualität
z. B. nach RAL-GZ 724 [1]
Heizwertreiche Fraktion
· aus Abfällen abgetrennte Anteile bzw. Fraktionen, die auf Grund ihrer Zusammensetzung und Eigenschaften deutlich höhere Heizwerte aufweisen als das Abfallgemisch
· geringere Aufbereitungstiefe, z. B. gröbere Korngröße
· z. B. heizwertreiche Fraktion aus mechanisch biologischen Aufbereitungsanlagen oder Gewerbeabfallsortieranlagen
Ein weiteres umweltpolitisches Ziel ist die Reduzierung von Emissionen klimaschädlicher Gase, insbesondere des CO2-Ausstoßes. Der Einsatz von Ersatzbrennstoffen trägt durch den enthaltenen biogenen Anteil (CO2-neutral) zur Minderung der CO2-Emissionen in industriellen Feuerungsanlagen bei. Mit dem Einsatz von einem Mg Ersatzbrennstoff kann ca. ein Mg CO2 eingespart werden [2].



Copyright: © Verband Kommunaler Unternhemen e.V. (VKU)
Quelle: VKS-News 05/2006 (Mai 2006)
Seiten: 9
Preis: € 4,50
Autor: Prof. Dr.-Ing. Sabine Flamme
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Erfahrungen mit der Sicherheitstechnik/dem Explosionsschutz bei Vergärungs-/Biogasanlagen
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Nach wie vor kommt es an Vergärungs- und Biogasanlagen zu Unfällen infolge von Explosionen, Bränden und Vergiftungen/Erstickungen, Abstürzen häufig auch mit erheblichen Personenschäden. Auf der anderen Seite wurden in den letzten Jahren eine Vielzahl von Rechtsnormen und von Regelwerken, Technischen Regeln sowie Merkblättern zum Thema Sicherheitstechnik veröffentlicht.

Biogene Abfälle und Reststoffe - Kohlenstoffquelle, Bioenergie und negative Emissionen
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Deutschlands Ziel ist es, bis 2045 klimaneutral zu werden. Eine der Grundvoraussetzungen hierfür ist, den Material- und Energieverbrauch erheblich nachhaltiger aufzustellen, denn die angestrebte Klimaneutralität beinhaltet zwei wesentliche Standbeine: Zum einen die Umstellung der Energieversorgung vollständig auf Erneuerbare Energien (EE).

Materialeffizienz und Umweltauswirkungen der Kunststoffverpackungsabfallwirtschaft in Deutschland
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Im vorliegenden Beitrag werden die Ergebnisse einer umfassenden Bewertung des Bewirtschaftungssystems für Kunststoffverpackungsabfälle in Deutschland in Bezug auf Materialflüsse, Materialeffizienz und Umweltauswirkungen dargestellt und auf dieser Grundlage Herausforderungen und Optimierungsstrategien für die aktuelle und zukünftige Bewirtschaftung von Kunststoffverpackungsabfällen diskutiert.