Die thermische Behandlung von Siedlungsmüll führt zu einer Aufkonzentrierung der im Abfall vorhandenen Schwermetalle. Die MV-Reststoffe, Schlacken und Filteraschen, enthalten in der Regel hohe Gehalte an Schwermetalle und leichtlösliche Salze.
Die Verbrennungsprodukte, die bei ca. 1.000° C im Brennbett entstehen, stellen bei Atmosphärenbedingungen (25° C, 1 bar) meist thermodynamisch instabile Phasen dar und weisen unter diesen Bedingungen ein hohes Reaktionspotenzial auf. Verschiedene Elemente können im Laufe der Deponierung gelöst werden und gelangen über das Sickerwasser aus der Deponie. Die gelöste Spezies kann nur teilweise durch Neu- und Umkristallisationsreaktionen wieder gebunden werden. Verschiedene Ansätze einer inneren Barriere“ verfolgen eine Verringerung des Auslaugungsverhaltens von Reststoffen durch eine Inertisierung der schadstoffhaltigen Abfälle. Ziel dieser Konzepte ist, die Schadstoffe in feste und in Wasser möglichst schwerlösliche Phasen zu binden. Diese Ansätze sind z. T. mit dem Einsatz von Zusatzenergie oder der Zugabe von Zuschlagsstoffen und damit Kosten verbunden. Eine Möglichkeit bietet die Bildung von primären (Apatit- oder Sodalith- Strukturen) und sekundären Speichermineralen (Ettringit oder Hydrocalumit).
Copyright: | © Bayerisches Landesamt für Umwelt |
Quelle: | Deponieforschung in Bayern (Juni 2005) |
Seiten: | 17 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr. Daniela Sager |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.