Dezentrale thermische Abfallbehandlung – Praxiserfahrungen im Pilotmaßstab

In den letzten Jahren ist ein zunehmender Trend zur Errichtung dezentraler Anlagen für die thermische Abfallbehandlung zu verzeichnen. Hierfür lassen sich zwei wesentliche wirtschaftliche Gründe anführen. Zum einen haben sich die Entsorgungskosten für Abfälle, insbesondere für hochkalorische Industrieabfälle, deutlich erhöht und zum anderen steigen die Energiepreise stetig an.

Durch diese Entwicklungen ist Abfall als Energiequelle inzwischen auch für den Einsatz in Anlagen mit geringer Leistung sehr interessant. Eine Ursache für die steigenden Abfallentsorgungskosten stellt die Mitte 2005 vollzogene Umsetzung der TA Siedlungsabfall (TASi) [1] bzw. der Abfallablagerungsverordnung (AbfAblV) [2] dar. Aufgrund des nun geltenden Deponierungsverbots für unbehandelte Abfälle ist ein Mangel an Verbrennungskapazität in Deutschland entstanden. Dieser wiederum führte zum Anstieg der Behandlungskosten, besonders für jene Abfälle, die frei handelbar sind und den öffentlichen Entsorgern nicht angedient werden müssen, wie beispielsweise Industrieabfälle mit höherem Heizwert. Andere Faktoren für die Zunahme der Entsorgungskosten sind beispielsweise die Autobahnmaut für LKW oder die wachsende Skepsis hinsichtlich der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung, die dazu führt, dass auch Klärschlamm verstärkt auf thermischem Wege entsorgt wird.



Copyright: © Veranstaltergemeinschaft Bilitewski-Faulstich-Urban
Quelle: 11. Fachtagung thermische Abfallbehandlung (März 2006)
Seiten: 24
Preis: € 0,00
Autor: Prof. Dr. Mario Mocker
Prof. Dr.-Ing. Peter Quicker
Prof. Dr.-Ing. Martin Faulstich
 
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