Abfallentsorgung ist und bleibt eines der vordringlichsten Probleme unserer Zeit und es ist zu erwarten, dass die thermische Abfallbehandlung, besonders die Verbrennung einen wachsenden Anteil haben wird. Befördert wird diese Entwicklung durch die wachsende Erkenntnis, die in Europa bereits gesetzlich als Ziel ausgewiesen ist, dass in Zukunft keine unbehandelten Abfälle auf einer Deponie abgelagert werden dürfen.
In Europa ist in den nächsten Jahren in den Ländern, die noch wenig oder gar keine Verbrennungskapazität installiert haben, mit einem erheblichen Ausbau zu rechnen. Dasselbe gilt für die asiatischen Staaten. In China dürfte der größte Ausbau zu erwarten sein. China hat zurzeit ca. 20 große Anlagen in Betrieb und mehr als 40 in der Planung. Ein erheblicher Zuwachs ist auch in Korea zu sehen, wo neben einer Reihe von großen Rostanlagen in den Ballungsräumen im Jahre 2003 auf Jeju eine Wirbelschichtanlage in Betrieb genommen wurde. Die Planung sieht vor, Großanlagen weiterhin in Rostfeuerungstechnik zu bauen, Anlagen mit geringerem Durchsatz aber – sollte die in Jeju erfolgreich arbeiten – mit Wirbelschichtöfen auszustatten. Auch Malaysia und Thailand planen die Einführung der Abfallverbrennung während in anderen Staaten Südasiens wie Indien, Pakistan, Indonesien oder den Philippinen keine Aktivitäten bekannt sind. Die Entwicklung in den USA ist unklar: während Abfallexperten für die Verbrennung plädieren, zeigt sich die Politik unentschlossen. Ähnliches ist auch in Südamerika und in den wenigen Großstädten Australiens zu beobachten.
Copyright: | © Veranstaltergemeinschaft Bilitewski-Faulstich-Urban |
Quelle: | 11. Fachtagung thermische Abfallbehandlung (März 2006) |
Seiten: | 28 |
Preis: | € 14,00 |
Autor: | Dr. Jürgen Vehlow |
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