Nachwachsende Rohstoffe in Biogasanlagen

Lange Zeit wurden Biogasanlagen ausschließlich mit Gülle, Festmist oder anderen Reststoffen aus der tierischen Produktion beschickt. Die Energieausbeute je Kubikmeter Fermenterraum lag damit bei guten Anlagen um ca. 0,7 m3 Biogas pro Tag.

Für die Wirtschaftlichkeit von Anlagen ist eine Ausbeute von >1 m3 Gas pro Kubikmeter Fermenterraum und Tag wünschenswert. Die Versorgung der Bakterien mit energiereichem Futter ist deshalb Ziel vieler Biogasanlagenbetreiber. Seit ca. 6 Jahren beschäftigen wir uns in Triesdorf deshalb mit der Vergärung von Energiepflanzen. Die Vorversuche werden jeweils in einem liegenden Fermenter mit 4,5 Kubikmeter Fassungsvermögen durchgeführt. Die Praxiserprobung erfolgt anschließend in der betriebseigenen Biogasanlage mit einem Fermentervolumen von 160 m3. Nähere Untersuchungen wurden in unseren Anlagen bei Gras verschiedener Herkunft und unterschiedlichen Alters, Futterrüben, Silomais, Rapspresskuchen und Maiskorn-copmix durchgeführt. Zusammen mit Professoren und Studenten der Fachhochschule werden jeweils die Vergärbarkeit des Materials, die Energieerträge und die betriebswirtschaftlichen Betrachtungen festgehalten. Für die Wirtschaftlichkeit ist es sehr wesentlich, dass unter den gegebenen Verhältnissen Energiepflanzen produziert werden, die einen möglichst hohen Energieertrag erbringen. Anders als bei den Rest- und Abfallprodukten belasten die Erzeugungskosten bei Energiepflanzen das Ergebnis erheblich. Die Marktleistung durch den Strom- und Wärmeverkauf kann sich je Hektar mit anderen Marktleistungen in der Markt- und Nahrungsmittelproduktion durchaus messen. Die Gesamtaufwendungen hierzu müssen allerdings genau analysiert und berechnet werden.



Copyright: © Regierung von Niederbayern
Quelle: Biogas-Offensive Niederbayern 2000 (Juli 2000)
Seiten: 10
Preis: € 0,00
Autor: Johann Sedlmeier
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Verfassungsrechtliche Erfordernisse der Biodiversitätssicherung nach der Klimaschutzentscheidung des BVerfG
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Angesichts von drei miteinander verflochtenen tiefgreifenden Umweltkrisen - der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der weiterhin bestehenden Krise der Umweltverschmutzung - wird nach wirksamen politischen Ansätzen gesucht, den Problemen zu begegnen. In globaler Perspektive am ambitioniertesten - weil allumfassend - ist bislang die Transformationsstrategie des 'EuropeanGreenDeal' der EU-Kommission,1 die allerdings selbst in Schwierigkeiten geraten ist, sichtbar etwa in Kompromissen bei der Luftreinhaltepolitik, dem Zögern in der Weiterentwicklung der Chemikalienpolitik oder der Anerkennung fragwürdiger Risikotechnologien, wie etwa der Atomenergie, als Nachhaltigkeitsinvestition im Rahmen der EU-Taxonomie-Verordnung.

Möglichkeiten und Grenzen der Verfahrensbeschleunigung in Krisenzeiten durch Einschnitte bei UVP und SUP
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Dass Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland zu lange dauern, ist kein Geheimnis. Auch Jahrzehnte nach der Einleitung noch nicht abgeschlossene Großprojekte sind eher die Regel als die Ausnahme. Insbesondere die Klimakrise und die durch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine ausgelöste Energieversorgungskrise erfordern eine möglichst rasche Planung, Genehmigung und Umsetzung der benötigten Energieinfrastrukturvorhaben.

Meeresschutz und Klimawandel
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Zum Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs im Fall 'Climate Change and International Law'