In den letzten Jahren wurden passive In-situ-Sanierungsverfahren für die Reinigung kontaminierten Grundwassers entwickelt, zu denen unter anderem die permeablen reaktiven Wände und "Funnel and Gate"- Systeme gerechnet werden (TEUTSCH et al. 1996, DAHMKE 1997, EPA 1998a, SCHAD & TEUTSCH 1998, BLOWES et al. 2000).
Reaktive Wände sind durchlässige Konstruktionen aus granularem, reaktivem Material, die quer zur Strömungsrichtung des belasteten Grundwassers als Schadstoffbarriere in den Untergrund eingebaut werden. Das Grundwasser durchströmt, seinem natürlichen hydraulischen Gefälle folgend, die reaktive Wand bzw., bei entsprechender Bauweise, einen säulenförmigen Reaktor. Die Schadstoffe werden in dem reaktiven Material durch geeignete Reaktionen wie Adsorption, Ausfällung, abiotischer reduktiver Abbau u.ä. aus dem Grundwasser entfernt (DAHMKE 1997, SIMON & MEGGYES 2000). Einen Überblick über innovative Baumethoden von reaktiven Wänden geben MEGGYES & SIMON (2000). Reaktive Wände werden in Europa zur Zeit nur wenig eingesetzt. Mehrjährige Erfahrungen liegen bisher nur an wenigen, in den USA ausgeführten Systemen vor. Aufgrund der bislang geringen Erfahrung in der großtechnischen Geländeanwendung stellt sich die Frage nach der Langzeitstabilität insbesondere des reaktiven Materials, das die Entfernung der Schadstoffe aus dem Grundwasserstrom bewirken soll. In reaktiven Wänden spielen sich biogeochemische Reaktionen ab, die auf den Abbau- oder Festlegungsmechanismen und den innerhalb der Wand gegenüber dem Grundwasser veränderten Umweltbedingungen beruhen. Diese Reaktionen können das Langzeitverhalten reaktiver Wände nachteilig beeinflussen und zu verkürzten Standzeiten führen. In dem vorliegenden Beitrag werden Aspekte des Langzeitverhaltens von reaktiven Wände vorgestellt und diskutiert.
Copyright: | © ICP Ingenieurgesellschaft Prof. Czurda und Partner mbH |
Quelle: | 2. Karlsruher Altlastenseminar - 2001 (Juni 2001) |
Seiten: | 10 |
Preis: | € 5,00 |
Autor: | Dr. Karl Ernst Roehl Prof. Dr. Dr. Kurt A. Czurda |
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