THERMISCHE VERWERTUNG VON ERSATZBRENNSTOFFEN IN DER ZIRKULIERENDEN WIRBELSCHICHT

In vielen europäischen Staaten sind bzw. werden bald neue Deponiebestimmungen wirksam, nach denen zu deponierende Materialien verschärfte Kriterien erfüllen müssen, etwa hinsichtlich eines maximalen Heizwerts bzw. eines maximalen Restkohlenstoffgehalts.

Die meisten kommunalen und industriellen Abfallstoffe erfüllen diese Bedingungen im Anlieferungszustand nach der Sammlung in der Regel jedoch nicht und müssen daher einer geeigneten Behandlung unterzogen werden. Die Verarbeitung in einer mechanischbiologischen Aufbereitungsanlage trennt den aufgegebenen Abfall in einen (weitgehend) inerten und damit deponierbaren Anteil, zum anderen in eine heizwertreiche Fraktion, die noch "nachbehandelt" werden muss, bevor sie endgültig deponiert werden darf. Wirbelschichtsysteme sind ideal geeignet für die thermische Verwertung von aufbereiteten Abfallstoffen, sogenannten Ersatzbrennstoffen, wie sie etwa in mechanisch-biologischen Aufbereitungsanlagen hergestellt werden. Durch die thermische Behandlung können nicht nur die zu deponierenden Mengen deutlich reduziert werden, sondern es kann auch der relativ hohe Energiegehalt des Abfalls in Form von Strom und Dampf genützt werden. Unterschiedliche Heizwerte je nach Aufbereitungsverfahren und Herkunft der Ausgangsstoffe spielen dabei keine Rolle. Zudem lassen sich in Wirbelschichtsystemen auch problemlos Materialien mit extrem niedrigen Heizwerten, etwa ungetrocknete Schlämme, als Zusatzbrennstoffe einsetzen. Durch die Möglichkeit des Einsatzes von konventionellen Brennstoffen (Kohle, Öl, Gas) kann auch im Fall von Störungen bei der Ersatzbrennstoffversorgung eine kontinuierliche Erzeugung von Wärme und Strom sichergestellt werden.



Copyright: © Saxonia Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH Freiberg
Quelle: Abfallkolloquium 2005 (September 2005)
Seiten: 8
Preis: € 4,00
Autor: Dipl.-Ing. Helmut Anderl
Dipl.-Ing. Elmar Offenbacher
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.

Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.

Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.