Enhanced Natural Attenuation unter schwierigen baulichen Randbedingungen – Möglichkeiten und Grenzen

Bedingt durch die große Zahl an Altablagerungen und Altstandorten befasst man sich in Deutschland seit rd. 20 Jahren intensiv mit der Altlastenproblematik und hat dabei eine Reihe effektiver Sanierungs- und Sicherungstechnologien entwickelt.

Bei der Erkundung und Bewertung kontaminierter Standorte konnte immer wieder festgestellt werden, dass natürliche Abbau- und Rückhalteprozesse die Ausbreitung von Schadstoffen im Grundwasserleiter verlangsamen oder sogar zum Stillstand bringen. Es konnte sogar gezeigt werden, dass Ausbreitungsfahnen bestimmter Schadstoffgruppen nur eine begrenzte Ausdehnung erreichen (Rice et al 1995 a, Schidek et al 1997, Rittmann et al 2000, Autorenkollektiv 2000). Die gezielte Ausnutzung dieser natürlichen Prozesse für die Bewertung und Sanierung kontaminierter Standorte ist auf dem jetzigen Wissensstand aber nur im begrenzten Umfang möglich und ein Großteil des darin liegenden Potentials bleibt ungenutzt. In einem mit einer Ausschreibung des BMBF vom Frühjahr 2000 zum Thema “natürliche Selbstreinigung des Bodens und des Grundwassers” eingeleiteten Förderprogramms sollen in den nächsten Jahren die offenen Wissenslücken geschlossen werden um somit Erkenntnisse zu gewinnen, die kosteneffizienter in-situ Sanierungs- und Sicherungsmaßnahmen ermöglichen (BMBF Förderschwerpunkt Kontrollierter natürlicher Rückhalt und Abbau von Schadstoffen bei der Sanierung kontaminierter Grundwässer und Böden, KORA). Diese Überlegungen sind in den USA bereits wesentlich weiter fortgeschritten und im Rahmen von “Monitored Natural Attenuation” (MNA) werden in den letzten Jahren die natürlichen Selbstreinigungsprozesse bereits als “Alternative” zu klassischen Sanierungsverfahren teilweise eingesetzt (Rice et al 1995 b).



Copyright: © ICP Ingenieurgesellschaft Prof. Czurda und Partner mbH
Quelle: 4. Karlsruher Altlastenseminar - 2003 (Mai 2003)
Seiten: 7
Preis: € 3,50
Autor: Prof. Dr. rer. nat. Peter Werner
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.