Die überwiegende Zahl der Experten ist sich darin einig, dass nach dem 31. Mai dieses Jahres ein enormer Kapazitätsengpass im Bereich der Abfallbehandlung entstehen wird. Vor 12 Jahren, im Jahr des Inkrafttretens der TA Siedlungsabfall waren von insgesamt 70 Mio. Mg/a an Abfallaufkommen etwa 48,5 Mio. Mg/a zu inertisieren. Während sich das Gesamtaufkommen bis 2003 unwesentlich auf ca. 71,5 Mio. Mg/a er-höhte, ging die Menge an inertisierbarem Material auf gut 42 Mio. Mg/a zurück. Müll aus den privaten Haushalten (graue Tonne) lag mit Mengen von 24,2 Mio. Mg/a (1993) und 23,2 Mio. Mg/a (2003) auf etwa konstantem Niveau.
Die zur Verfügung stehenden Behandlungskapazitäten werden von 12,3 Mio. Mg/a im Jahr 1993 auf voraussichtlich 17,7 Mio. Mg/a (2005) ausgebaut. Hiervon entfallen 15,7 Mio. Mg/a auf Müll-verbrennungsanlagen (MVA), 1,05 Mio. Mg/a auf Sondermüllverbrennungsanlagen (SMVA) und 0,4 Mio. Mg/a auf Klärschlammverbrennungsanlagen. Etwa 0,6 Mio. Mg/a Klärschlamm (TR) werden in Kraftwerken thermisch verwertet. Hinzu kommen noch eine Reihe von mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlagen, mit einer geschätzten Gesamtkapazität von etwa 3,3 Mio. Mg/a im Jahr 2005. In Zementwerken werden bisher vornehmlich gewerbliche Abfälle im Umfang von etwa 1,5 Mio. Mg/a eingesetzt. Das bedeutet, dass 2005, inkl. der Zementwerke, gut 22,5 Mio. Mg/a an Behandlungskapazitäten für Abfälle zur Verfügung stehen. Dies ist nicht einmal für den privaten Hausmüll ausreichend.
Veröffentlicht in: Sächsisches Informations- und Demonstrationszentrum Abfalltechnologien Freiberg (Hrsg.): Tagungsband zu den 5, Sächsischen Abfalltagen, Freiberg, 15.-16.03.2005
| Copyright: | © OTH Amberg-Weiden |
| Quelle: | Veröffentlichungen 2005 (August 2005) |
| Seiten: | 22 |
| Preis: | € 11,00 |
| Autor: | Prof. Dr.-Ing. Peter Quicker Prof. Dr.-Ing. Martin Faulstich |
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