Im Jahr 2004 wird die Talsperre Roßhaupten bei Füssen 50 Jahre alt. Ihr Speicher Forggensee zählt mit 16 km2 Seefläche zu den größten bayerischen Seen. Die Bayerische Wasserkraftwerke AG (BAWAG) hat die Anlage gemäß ihrem Hauptnutzungszweck Energiespeicherung geplant und Anfang der 50er Jahre errichtet. Anlässlich des bevorstehenden Jubiläums wird ein kurzer Rückblick auf Entstehungsgeschichte und Bauzeit geworfen. Nach den Hochwasserereignissen von 1999 wird der Energiespeicher Forggensee verstärkt in den Hochwasserschutz für das gesamte Lechtal bis schließlich zur Donau mit eingebunden. Bei der Umsetzung des Hochwasserschutzkonzeptes von 2000 bildet der Umbau der Hochwasserentlastungsanlage den letzten und aufwändigsten Baustein.
Zum Ende des 19. Jahrhunderts begann der Bau von Wasserkraftwerken dank der Entwicklung der Fernübertragung von elektrischem Strom u. a. durch Oskar von Miller einen rasanten Aufschwung zu nehmen. Beispiele sind das Kraftwerk Höllriegelskreuth (1894) an der Isar südlich von München und das Kraftwerk Gersthofen (1901) am Lech nördlich von Augsburg. Östlich der Ortschaft Roßhaupten plante die Firma Siemens & Halske ein Wasserkraftwerk und erwarb bereits 1898 die hierfür notwendigen Grundstücke. Im Jahr 1910 erschien eine Denkschrift der Königlichen Obersten Baubehörde über die Ausnutzung der Wasserkräfte am Lech. Schon damals sollte eine Staumauer bei Roßhaupten mit 34 m Höhe, 140m Kronenlänge und einem Speicher mit 65 Mio.m3 Gesamtinhalt errichtet werden. Der erste Weltkrieg und wirtschaftlich schwierige Nachkriegsjahre haben die Realisierung des Projektes verhindert.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | WasserWirtschaft 08/2004 (August 2004) |
| Seiten: | 5 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Dipl. -Ing. Bernhard Kalusa |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Barotrauma von Larven und Jungfischen bei der Turbinenpassage
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Mittels einer eigens konstruierten Barotraumakammer wurden unterschiedliche Larven- und Jungfischstadien repräsentativer europäischer Flussfischarten (Äsche, Flussbarsch, Nase, Rotauge) systematisch Druckverläufen ausgesetzt, welche in Turbinen von Laufwasserkraftwerken vorherrschen. Es wurden deutliche art- und stadienspezifische Unterschiede in den Mortalitätstraten festgestellt, wobei vor allem der Entwicklungsstatus und Typ der Schwimmblase einen wesentlichen Einfluss auf die Schädigungen unterschiedlicher Größenklassen und Arten hatte.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.
Die Gesetzentwürfe zur Umsetzung der Renewable Energy Directive (RED III) in deutsches Recht
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Der europäische Gesetzgeber hat Ende 2023 nach umfangreichen Verhandlungen die Novellierung der Erneuerbare- Energien-Richtlinie beschlossen. Die Änderungen durch die Richtlinie (EU) 2023/2413 (REDIII) sollen den beschleunigten Ausbau Erneuerbarer Energien fördern, um die Treibhausgasemissionen im Energiesektor zu reduzieren.
Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.
Der Energiespeicher Riedl als Projekt von vorrangigem europäischem Interesse
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2023)
Das Pumpspeicherkraftwerk Energiespeicher Riedl mit einer Leistung von 300 MW befindet sich seit dem Jahr 2012 im Genehmigungsverfahren. Das Vorhaben wurde von der Europäischen Kommission mehrmals auf die unionsweite Liste der Projekte von gemeinsamem Interesse aufgenommen. Damit wird dem Projekt ein Vorrangstatus zuerkannt, der die Erforderlichkeit des Vorhabens in energiepolitischer und klimabezogener Hinsicht begründet.