Wenn auch die Industrie in unseren Breiten auf die direkte Nutzung der Sonnenenergie verzichten kann, so rückt doch unausweichlich der Tag näher, an dem sie aus Brennstoffmangel auf die Leistung anderer Naturkräfte wird zurückgreifen müssen. Wir zweifeln nicht daran, dass sie noch lange von der gewaltigen Wärmekraft der Steinkohle- und Erdölvorkommen profitieren wird. Aber diese Vorkommen werden sich zweifellos erschöpfen. (Augustin Mouchot 1879)
Dieses Zitat von Mouchot deutet bereits im Jahre 1879 die zunehmende Verknappung der fossilen Energie- und Rohstoffreserven an. Es stammt aus einer Zeit, in der ca. 2 Mrd. Menschen auf der Erde –so viele wie heute in China und Indien zusammen –gelebt haben. Die Versorgungsproblematik mit Energie hat sich seitdem durch ein gigantisches Bevölkerungswachstum verstärkt. Ausgehend von einem Weltprimärenergiebedarf im Jahre 2000 von 423- EJ/a wird die Entwicklung des Primärenergiebedarfs insbesondere von der Energieproduktivität (d.h. der pro Einheit Bruttosozialprodukt eingesetzten Energiemenge) abhängig sein. In unterschiedlichen Szenarien wird der Weltprimärenergiebedarf im Jahre 2050 bei einem Bevölkerungswachstum bis auf 10 Mrd. Menschen zwischen 1169 EJ/a und 431 EJ/a prognostiziert. Sämtliche Szenarien legen unterschiedliche Energieproduktivitäten jedoch einen Ausbau der erneuerbaren Energien zugrunde.
Copyright: | © OTH Amberg-Weiden |
Quelle: | Energie aus Biomasse und Abfall (Juli 2005) |
Seiten: | 13 |
Preis: | € 6,50 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. Markus Brautsch |
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