Energie aus Abwasser

Im Rahmen der Regionalen High Tech Offensive Zukunft Bayern förderte der Freistaat Bayern das Entwicklungsvorhaben anaerober Hybridreaktor das von den Projektpartnern ATZ Entwicklungszentrum, Sulzbach Rosenberg und Herding GmbH Filtertechnik, Amberg durchgeführt wurde. Ziel der Entwicklungsmaßnahme war es, aus den bekannten Anaerob Systemen UASB und Festbettumlaufreaktor einen neuen, leistungsfähigeren Reaktortyp zu schaffen, der die Vorteile beider Systeme in sich vereinigt und deren Nachteile beseitigt. Das neue Anaerob Hybrid System, das unter dem Namen Herding Hybrid Anaerob Bioreaktor, kurz HHAB, vermarktet wird, wurde als Schlaufenreaktor mit dem patentierten Trägermaterial PELIA zur schnellen und dauerhaften Immobilisierung der Biomasse ausgerüstet.

Durch eine spezielle Strömungsführung und eine neu entwickelte, sehr wirksame Abscheidereinrichtung konnte ein sicherer Rückhalt der submersen Biomasse, beziehungsweise des Pelletschlamms im Reaktor erreicht werden. Gegenüber den am Markt befindlichen Anaerob Reaktor Systemen ergeben sich weiterhin Vorteile durch die einfache Bauart des Reaktors, das verstopfungsfreie Zulaufsystem und die kostengünstige Gestaltung des Gas-Wasser-Biomassen Separators. Die auf dem PELIA Trägermaterial immobilisierte, von großer Artenvielfalt geprägte Biomasse stellt einen stabilen Betrieb sicher. Stoßbelastungen werden gut toleriert und ein schnelles Anfahren nach einem Betriebsstillstand ist möglich. Zur Optimierung der Strömungsverhältnisse im HHAB und zur Ermittlung der konstruktiven Gestaltung des Biomassenrückhaltesystems sowie des Flüssigkeitsabzugs wurden vom ATZ Entwicklungszentrum umfangreiche numerische Simulationsberechnungen durchgeführt. Die wesentlichen Projektentwicklungsschritte sowie die Erfahrungen mit dem neu entwickelten Hybridanaerobreaktor im Praxisbetrieb einer mittelständischen Brauerei werden nachfolgend beschrieben.



Copyright: © OTH Amberg-Weiden
Quelle: Energie aus Biomasse und Abfall (Juli 2005)
Seiten: 12
Preis: € 6,00
Autor: Dr. Kurt Palz
Prof. Dr. Stephan Prechtl
Dr.-Ing. Rainer Scholz
Rolf Jung
 
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