Verfahrenstechnische Möglichkeiten und Kosten bei der Minimierung des Klärschlammanfalls

Aktuelle Probleme der Klärschlammentsorgung Sowohl im Vorgriff auf das Inkrafttreten des praktischen Verbots der Klärschlammdeponierung zu Beginn des Jahres 2005 als auch im Nachgang der BSE- und MKSSeuchen des Jahres 2001, sind die Fragestellungen der Klärschlammbehandlung und -entsorgung erneut ins Rampenlicht, nicht nur der fachlichen sondern vor allem auch der öffentlichen Diskussion, gerückt.

Dies wurde angeheizt durch teilweise unsachliche Problemdiskussionen seitens namhafter Politikerinnen und Politiker sowie unverständlicher Schnellschüsse diverser Verwaltungsbeamter im vorauseilenden Gehorsam. Dessen ungeachtet gilt nach wie vor, dass die Schlämme wie sie bei der kommunalen und industriellen Abwasserreinigung zwangsweise entstehen einer ordnungsgemäßen Behandlung und -entsorgung bedürfen, da sonst aus ökologischer Sicht die immensen Anstrengungen im Bereich der Abwasserreinigung ohne nachhaltige Wirkung blieben. Es käme lediglich zu einer Verlagerung aus der flüssigen in die feste Phase. Im Kontext dieser Betrachtung muss auch gesehen werden, dass die anscheinende Ultima Ratio der Entsorgung, die Verbrennung, wenn sie nicht auf dem hohen Niveau entsprechend der 17. BImschV durchgeführt wird, für bestimmte Inhaltsstoffe und/oder Reaktionsprodukte gleichermaßen eine Verlagerung der Abwasserproblematik dann in die Rauchgase bzw. Luft darstellt. Ungeachtet dieser seit Jahren aktuellen Diskussion zeigt der Bericht der europäischen Kommission "Disposal and Recycling Routes for Sewage Sludge", dass alle Mitgliedsstaaten der EU für das Jahr 2005 im Wesentlichen die Entsorgungswege landwirtschaftliche Verwertung, Deponierung und Verbrennung voraussagen. Nicht zuletzt aus dieser Vorhersage lässt sich ableiten, dass uns das Thema Klärschlammbehandlung und -entsorgung noch viele Jahre - vermutlich kontrovers diskutiert - begleiten wird, was bedeutet, dass eine Verminderung der Behandlungs- und Entsorgungsproblematik vermutlich nicht aus grundsätzlich neuen Gedanken, sondern im Wesentlichen direkt proportional aus der zu behandelnden und zu entsorgenden Schlammmenge resultieren wird.



Copyright: © Universität Braunschweig - Institut für Siedlungswasserwirtschaft
Quelle: Abwasserreinigung (Januar 2005)
Seiten: 14
Preis: € 7,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. Norbert Dichtl
 
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