Das Kyoto-Protokoll aus dem Jahre 1997, welches am 16.02.2005 in Kraft getreten ist, verpflichtet die beteiligten 39 Industriestaaten, den Ausstoß klimaschädlicher Gase – wie zum Beispiel Kohlendioxid – bis 2012 um 5 % gegenüber 1990 zu senken. Die europäische Union muss hierfür die durchschnittlichen Emissionen während der Jahre 2008 bis 2012 um 8 % gegenüber dem Niveau von 1990 verringern. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiten die Mitgliedstaaten in manchen Teilen unabhängig voneinander und in anderen Teilen gemeinsam: Die wichtigste gemeinsame Klimaschutzmaßnahme ist der Aufbau des europäischen Emissionshandelssystems für Unternehmen.
Deutschland besitzt seit dem 01.01.2005 ein Eimissionshandelssystem, an dem ca. 1850 Anlagen verbindlich teilnehmen. Der Beitrag beschäftigt sich mit der Fragestellung, ob die Abfallwirtschaft Chancen im Emissionshandel erkennen kann. Aus unserer Sicht kann die Abfallwirtschaft vom Emissionshandel profitieren, wenn sie die sich eröffnenden Möglichkeiten hinsichtlich der Verwertung von Abfällen zu nutzen weiß. Gleichzeitig möchten wir in den nachfolgenden Ausführungen einige Gedanken dazu anstellen, ob der abfallbeeinflusste Teil“ des Emissionshandel, als Teil der flexiblen Mechanismen des Kyoto-Protokolls, einen spürbaren Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. Umwelttechnik & ingenieure GmbH (u&i) hat vor zwei Jahren in Zusammenarbeit mit der Dienstleistungsgesellschaft der Niedersächsischen Wirtschaft (DNW) das Projekt "Co2ncept" ins Leben gerufen. "Co2ncept" wurde gefördert durch die DEUTSCHE BUNDESSTIFTUNG UMWELT (DBU). Erfahrungen aus dem Projekt sind aus unserer Sicht von großer Bedeutung für abfallbeeinflusste“ Emissionsminderungsmaßnahmen. Vor diesem Hintergrund wird einleitend ein Überblick zum Projekt "Co2ncept" gegeben. Um die Fragestellung welche Chancen bietet das Emissionshandelsrecht für die Abfallwirtschaft“ beantworten zu können, wird anschließend das Prinzip des Emissionshandels sowie die weiteren Mechanismen des Kyoto-Protokoll erläutert.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | 17. Kasseler Abfallforum-2005 (Mai 2005) |
Seiten: | 13 |
Preis: | € 6,50 |
Autor: | Dipl. Ing. Nils Oldhafer |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Herausforderungen für die ackerbauliche Pflanzenproduktion im Klimawandel
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (11/2023)
Mit Blick auf die wasserbezogenen Herausforderungen, vor denen die Landwirtschaft im Rahmen des Klimawandels steht, sind zum einen die Extremwetterereignisse und zum anderen der zunehmende Wassermangel in der Vegetationszeit zu nennen.
Die Forstwirtschaft im Interessenkonflikt aus Klimaschutz, Biodiversitätsschutz und Wirtschaftlichkeit - rechtliche Optimierungsmöglichkeiten
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2023)
Die Frage, wie Wälder nachhaltig bewirtschaftet werden können, erfährt jüngst nicht nur in Rechtsprechung1 und Literatur, sondern auch bei Gesetzgebung und Politik wieder verstärkt Beachtung. Vor dem Hintergrund, dass der Wald etwa ein Drittel der Fläche Deutschlands ausmacht, ist es auch notwendig, diesen Flächen die ihnen zustehende rechtliche und politische Aufmerksamkeit zu widmen. Zu einemUmdenken über das Verhältnis vonMensch undUmwelt
trägt die Natur selbst bei, welche ihre Zerstörungsgewalt in den letzten Jahren immer wieder vor Augen führte. So ließen die Trockenheit der Hitzesommer 2018‑2020 und 2022, eine damit verbundene Vermehrung von Schädlingen
wie dem Borkenkäfer sowie verheerende Großwaldbrände allein in Deutschland eine wieder aufzuforstende Waldfläche von etwa 450.000 Hektar zurück6 - eine Fläche, die fast doppelt so groß ist wie das Saarland. Zugleich zeichnet sich ab, dass ganz Europa auf eine schwere Dürreperiode zusteuert.
Die Industrieemissionsrichtlinie als Grundvoraussetzung für die Erreichung von Umwelt- und Klimazielen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (11/2022)
Primäres Ziel der IE-RL ist es, schädliche Belastungen auf die Umwelt zu vermeiden, bevor sie überhaupt entstehen. Damit ist die IE-RL das Instrument,welches die grundlegendenEU- Umweltprinzipienumsetzt:Sie fußt auf dem Grundsatz der Vorsorge und Vorbeugung, dem Grundsatz, Umweltbeeinträchtigungen mit Vorrang an ihrem Ursprung zu bekämpfen, sowie auf dem Verursacherprinzip (alle verankert inArt. 191(2)AEUV).
Ausgangszustandsberichte für IPPC-Anlagen - Erfahrungen aus der Praxis
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Die Verpflichtung zur Erstellung eines Ausgangszustandsberichtes ergibt sich durch die Vorgaben aus der Industrieemissionsrichtlinie (Europäisches Parlament und Rat, 2010) sowie die erfolgte Umsetzung im österreichischen Recht. Da die genannten IPPC-Tätigkeiten mehrere Branchen betreffen, erfolgte dies in verschiedenen Rechtsmaterien, wobei nachfolgend nur die wichtigsten genannt werden.
Industrieanlagen und Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (5/2022)
Eigenenergieerzeugung am Produktionsstandort im Lichte des Bau- und Immissionsschutzrechts