In Deutschland befinden sich zurzeit 75 Müllverbrennungsanlagen in Betrieb, Bau oder Planung. Diese besitzen eine Kapazität von insgesamt etwa 18 Mio. t/a.
Zur Reinigung der Abgase werden unterschiedliche Verfahren eingesetzt. Neuere Anlagen erfüllen die Anforderungen der 17. BImSchV bereits mit relativ einfachen Verfahren. Ältere Anlagen hingegen sind oft mit einer aufwendigen Abgasreinigung ausgerüstet, die z.B. mit mehreren Waschstufen, SCR-DeNOx und Aktivkoksadsorbern/ Flugstromadsorbern die gesetzlichen Anforderungen an die Emissionen nicht nur einhalten, sondern oft weit unterschreiten. In Deutschland stellen derartige Müllverbrennungsanlagen typischerweise ein Abbild des jeweiligen Stands der Gesetzgebung dar. Die dem Ursprungszustand oder der Nachrüstungsphase TA Luft 1986 entsprechenden älteren Anlagenteile sind nach Betriebszeiten von zwanzig und mehr Jahren oft korrosiv so angegriffen, dass hier kurz- oder mittelfristig ein Austausch notwendig wird, um den Entsorgungsauftrag weiter wahrnehmen zu können.
Gleichzeitig können derartige Maßnahmen damit verbunden werden, durch Einsatz von Verfahren nach dem aktuellen Stand der Technik bestehende hohe Betriebs- und Wartungskosten zu reduzieren und damit die Gesamtkostenbilanz der Anlage zu optimieren. Ziel dieses Beitrags kann es nicht sein, allgemeingültige Ergebnisse zu erhalten, nach denen ein bestimmtes Verfahren das am besten geeignete für alle Anwendungen sei und sowohl technische als auch wirtschaftliche Kriterien optimal erfüllt. Dies ist sicher nicht möglich, wie nachfolgend durch die Beschreibung der bei der Verfahrensauswahl zu berücksichtigenden Rahmenbedingungen deutlich wird. Jeder bestehende Standort oder jeder Neubau hat andere Vorgaben, sei es durch Infrastruktur oder durch den Brennstoff selbst, den Müll.
Im Rahmen dieses Beitrags werden insbesondere die heute zur Verfügung stehenden Verfahrensvarianten zur Abscheidung von sauren Gasen betrachten. Die Entstickung der Abgase wird bei gegenwärtigen Anlagenplanungen im Wesentlichen durch Einsatz des nicht katalytischen SNCR-Verfahrens betrieben. Weiter soll aufgezeigt werden, dass jedes Projekt einer genauen Analyse bedarf. Erst durch die Berücksichtigung aller Vorgaben, Randbedingungen und sonstigen Einflussgrößen ist eine sinnvolle Bewertung möglich, die das optimal geeignete Verfahren ergibt.
Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH |
Quelle: | Optimierung der Abfallverbrennung 2 (2005) (März 2005) |
Seiten: | 18 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Christian Fuchs Dipl.-Ing. Mathias Reisch Thomas Feilenreiter |
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