Im Verlauf der Kompostierung werden Metalle und Metalloide durch Mikroorganismen methyliert und demethyliert
Metall(oid)organische Verbindungen entstehen durch mikrobiologische Prozesse in der Umwelt. Im Vergleich zu anorganischen Spezies sind Toxizität, Mobilität, Bioverfügbarkeit und Fettlöslichkeit eines Metall(oid)s in der Regel stark erhöht. Neueste Ergebnisse zeigen, daß während der Kompostierung aufgrund der hohen mikrobiellen Aktivität bis zu zwei Größenordnungen höhere Konzentrationen als in anderen Umweltkompartimenten entstehen können. Ziel dieser Arbeit war es herauszufinden, ob Arbeiter in Kompostwerken flüchtigen metall(oid)organischen Verbindungen ausgesetzt sind und ob über das Ausbringen von Frisch- und Fertigkompost eine Emission ionischer metall(oid)organischer Verbindungen in die Umwelt möglich ist. Es wurde Kompost von verschiedenen Kompostwerken untersucht. Beprobt wurden die Feststoffphase und die Raumluft der Kompostierhallen. Aufgrund der Saugbelüftung lagen die Konzentrationen metall(oid)organischer Verbindungen in der Raumluft in allen Werken in Bereichen von wenigen Pikogramm pro Kubikmeter. Eine Gefährdung der Arbeiter durch volatile metall(oid)organische Verbindungen scheint bei Nutzung der Saugbelüftung unwahrscheinlich. Die Feststoffproben wiesen Gehalte methylierter Arsenverbindungen bis 175 Mikrogramm pro Kilogramm (µg/kg) sowie mehrere µg/kg methylierter Antimon- und Zinnverbindungen auf. Die höchsten Werte wurden während der Heißrotte ermittelt, danach nahmen die Konzentrationen ab. Im Gegensatz zu Fertigkompost weist Frischkompost Konzentrationen metall(oid)organischer Verbindungen von bis zu 40 µg/kg auf. Um den Eintrag metall(oid)organischer Verbindungen in die Umwelt zu minimieren, ist deshalb die Nutzung von Fertigkompost zu bevorzugen
Copyright: | © Rhombos Verlag |
Quelle: | 01/2005 - Altautoverwertung (Februar 2005) |
Seiten: | 3 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Maren Raabe Roland Arturo Diaz-Bone PD Dr. rer. nat. Dr.-Ing. habil. Martin Denecke Alfred V. Hirner Prof. Dr.-Ing. Renatus Widmann |
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