Perspektiven für die Entlassung von Deponien aus der Nachsorge

In Deponien werden die Reststoffe des Wirtschaftskreislaufes abgelagert. Deponien werden bewusst als Schadstoff-Senken angelegt. Abfälle, die nicht weiter verwertet werden können, werden in Deponien abgelagert, die je nach Stoffgefährlichkeit der Inhaltsstoffe mit Barrieren umgeben und gesichert werden.

Abfälle mit sehr hoher Stoffgefährlichkeit (z.B. hochgiftige, leicht lösliche Schwermetallverbindungen) werden in Untertage-Deponien verbracht, um so dauerhaft von der Biosphäre und dem aktiven Wasserkreislauf getrennt zu sein. Nach der Befüllung und fachgerechten Plombierung des Zugangs zur Untertage-Deponie sollen, wenn die geologische Barriere funktioniert, die gefährlichen Stoffe in diesem Endlager ohne weitere Überwachung für geologische Zeiträume sicher verwahrt sein.
Die oberirdischen Deponien sind dagegen nur durch vergleichsweise dünne und vergängliche Barrieren von der Biosphäre und Hydrosphäre getrennt. Sind diese Barrieren dauerhaft genug, dass eine Deponie bei verantwortungsvoller Betrachtung aus der Nachsorge entlassen werden kann?
Bei der Planung und Anlage von Deponien stand der Aspekt der geordneten Abfallbeseitigung im Vordergrund mit einem Zeithorizont der Ablagerungsphase von 15 - 30 Jahren. Heute, da etwa die Hälfte der derzeit noch betriebenen Hausmülldeponien bis zum Jahr 2009 die Ablagerung von Abfällen beenden muss, verlängert sich der Zeithorizont für diese Deponien um die Jahre der Stilllegungsphase und der Nachsorgephase - insgesamt wohl mindestens 30 Jahre.
Das langfristige Ziel für diese stillzulegenden Deponien besteht darin, dass sie nach einer zeitlich und finanziell überschaubaren Nachsorgephase verantwortbar aus der Nachsorge entlassen werden können.



Copyright: © LGA Bautechnik GmbH
Quelle: Deponieseminar 2004 (April 2004)
Seiten: 8
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Wolf Ulrich Henken-Mellies
 
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