Durch Behandlung in Schilfbeeten kann Klärschlamm entwässert und weitergehend mineralisiert werden. Dies wurde auf einer Kläranlage mit simultaner aerober Schlammstabilisierung, Ausbaugröße 4600 EW, im technischen Maßstab untersucht.
Die Anlage wurde für 10 Betriebsjahre (9 Jahre mit Beschickung, 1 Jahr ohne Beschickung) bemessen und als Pilotvorhaben mit öffentlichen Mitteln des Freistaates Bayern gefördert. Es zeigte sich, dass die spezifische Belastung 2EW/m2 nicht überschritten werden darf,wobei die Beschickung mit aerob stabilisiertem Schlamm vorausgesetzt wird. Die Anspruchslosigkeit der Schilfbeete in technischer Hinsicht darf nicht dazu verleiten, sie einer natürlichen Entwicklung zu überlassen. Sie bedürfen einer kontinuierlichen Beobachtung und Pflege. Die spezifischen Investitionskosten betrugen 400,– €pro Quadratmeter Vererdungsfläche. In der Zwischenzeit sind jedoch preisgünstigere Systeme auf dem Markt. Das Endprodukt bleibt definitionsgemäß Klärschlamm und unterliegt bei landwirtschaftlicher bzw. landbaulicher Verwertung der AbfKlärV und dem Düngerecht bzw. der BBodSchV (Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung). Auf Kläranlagen mit zeitweisen Problemen hinsichtlich Bläh- bzw. Schwimmschlammbildung kann diese Art der Klärschlammbehandlung betriebliche Vorteile bringen, da der störende Schlamm abgezogen und separiert behandelt werden kann. Die Klärschlammbehandlung in Schilfbeeten ist nur zielführend,wenn die Entsorgung des Endproduktes gesichert ist.
Schlagworte: Abwasserbehandlung, Klärschlammbehandlung, Schlammvererdung, Betriebsergebnisse
Copyright: | © Vulkan-Verlag GmbH |
Quelle: | GWF 09 / 2004 (September 2004) |
Seiten: | 7 |
Preis: | € 7,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Herbert Hruschka Hans Siewert Dr. rer. nat. Susanne Huber |
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