Bei der heterotrophen Denitrifikation erweist sich die für die Nitratreduktion erforderliche überstöchiometrische Dosierung des Substrats im aufzubereitenden Wasser als problematisch, da nicht vollständig umgesetztes Substrat zu einer Kontaminierung des aufzubereitenden Wassers mit mikrobiologisch leicht abbaubaren organischen Substanzen führt.
Die Restkonzentration an Substrat erweist sich im Hinblick auf die Wirkung im Menschen zwar als unproblematisch, aber Substratrestmengen können zu einer (Wieder-) Verkeimung des Wassers führen,womit aufwendige Aufbereitungsstufen nachgeschaltet werden müssen. Aus dieser Problematik heraus wurden zunehmend Verfahren untersucht, bei denen keine externen Substrate zudosiert werden müssen. Es wird ein Verfahren vorgestellt, bei dem der vollständig abbaubare Kunststoff Poly-e-caprolactone (PCL) als Substrat und Trägermaterial eingesetzt wird. Die praktischen Versuche und die numerische Modellierung zeigen, dass das Material bezüglich der Nitratabbauleistung, der verfahrenstechnischen Betriebssicherheit und der hygienischen Sicherheit eine sinnvolle Alternative darstellt. Durch die einfache Zugabe und Lagerung des Substrats und den geringeren Spülwasseranfall durch ein geringes Biomassewachstum ist die Anlage gegenüber Anlagen mit Flüssigsubstraten wesentlich einfacher zu betreiben. Es zeigte sich aber auch, dass eine Restkonzentration an gelöstem Substrat im Ablauf nicht vollständig vermieden werden kann.
Schlagworte: Wasserversorgung, Wasseraufbereitung, Poly-e-caprolactone, Aquasim, Trägermaterial, Biofilm
Copyright: | © Vulkan-Verlag GmbH |
Quelle: | GWF 01 / 2005 (Januar 2005) |
Seiten: | 7 |
Preis: | € 7,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Alexander Sonnenburg Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. nat. techn. Wilhelm Urban |
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