Effekte durch die Novellierung des EEG im Hinblick auf die wirtschaftliche und technische Umsetzung zur Gewinnung von Strom aus holzartiger Biomasse

Intention der Gesetzesnovelle für den Vorrang Erneuerbarer Energien ist eine intensivere Nutzung von regenerativen Energien zur nationalen Stromerzeugung. Die Änderungen und Spezifikationen für die Nutzung von Biomasse zur Gewinnung von Strom werden nach einer Einleitung über die Relevanz von regenerativen Energien und den Gründen für die Novellierung erörtert.

Die Versorgung mit Energie ist eine wesentliche Grundlage für den Wohlstand der Gesellschaft und bildet somit die Voraussetzung für deren Maß an Lebensqualität. Die derzeitige Energieversorgung der Bundesrepublik Deutschland beruht weitestgehend auf den fossilen Energieträgern Erdöl, Erdgas und Kohle. Diese Brennstoffe werden auf absehbare Zeit noch die Hauptlast der nationalen Energieversorgung tragen. Mit deren Nutzung sind zahlreiche Probleme verbunden. Die Verfügbarkeit von Erdöl, Erdgas und Kohle ist limitiert, infolgedessen ist mit zunehmender Ausschöpfung in den nächsten Jahrzehnten eine Kostensteigerung dieser Ressourcen zu erwarten. Des Weiteren werden bei der Nutzung dieser fossilen Energieträger umweltbelastende Luftschadstoffe wie zum Beispiel Kohlendioxid, Schwefeldioxid und Stickoxide freigesetzt. Kohlendioxid hat unter den Luftschadstoffen einen besonderen Stellenwert, denn diese Emissionen sind global mit mehr als 70 Prozent, in der Bundesrepublik mit 87 Prozent, für den durch Menschen verursachten Treibhauseffekt verantwortlich1. Bei der Bildung der fossilen Energieressourcen ist der Kohlenstoff von abgestorbenen Pflanzen und Tieren dem damaligen Kohlenstoffkreislauf entnommen worden und wird durch die Nutzung dieser Brennstoffe dem derzeitigen Kreislauf in Form von Kohlendioxid der Atmosphäre wieder zugeführt. Die globale Vegetation kann dieses Überangebot an CO2 nicht vollständig durch Photosynthese in Kohlenhydrate umsetzen, dadurch kommt es zur Anreicherung und einer damit einhergehenden Störung des Kohlenstoffkreislaufes. Erneuerbare Energien, wie Wasser- beziehungsweise Windkraft, solare Strahlungsenergie, Geothermie, Deponie-, Klär- und Grubengas sowie Biomasse, fördern durch ihre Vorteile gegenüber den fossilen Brennstoffen eine nachhaltige Entwicklung. Die Energieversorgung mit regenerativen Energien ist CO2-neutral und somit werden keine klimaschädlichen Gase sowie andere Schadstoffe an die Atmosphäre emittiert. Der bergbauliche Abbau fossiler Brennstoffe ist meist mit erheblichen Eingriffen in bestehende Ökosysteme verbunden, wodurch langfristige, irreversible Folgen in Natur und Landschaft hinterlassen werden. Im Gegensatz dazu ist die Nutzung von Erneuerbaren Energien nur mit minimalen und temporären Eingriffen in Ökosysteme verbunden. Außerdem sind Erneuerbare Energien im Vergleich zu den fossilen Energieressourcen global nahezu unbegrenzt verfügbar beziehungsweise regenerieren sich in absehbaren Zeiträumen.



Copyright: © Lexxion Verlagsgesellschaft mbH
Quelle: AbfallR 01/2005 (Februar 2005)
Seiten: 6
Preis: € 32,00
Autor: Dr.-Ing. Roland Aeckersberg
Dr.-Ing. Christian Wirtgen
Dr. Manfred Krieck
 
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