In den 80er Jahren wurden u.a. in Deutschland als Folge der Energiekrisen von 1973/74 und 1979/80 umfangreiche Anstrengungen zur Erzeugung von Brennstoff aus Müll (BRAM) unternommen.
Diese Bemühungen mit der ersten Generation von Sekundärbrennstoffen fielen jedoch hinsichtlich der erzielten Qualitäten ernüchternd aus (Römpp 1993, Krauss 1989). Vergleichbare Bemühungen sind ebenfalls aus einer Reihe weiterer europäischer Staaten bekannt. Trotz einzelner größerer Aktivitäten blieb damals der abfallwirtschaftliche Beitrag der Herstellung von Brennstoffen im Vergleich zu klassischen Abfallbehandlungsmaßnahmen wie Deponierung oder Verbrennung mit und ohne Energiegewinnung gering. Das Interesse der unterschiedlichen abfallerzeugenden Industriebranchen an einer Verwertung und die Suche zunächst der Zement- und Kalkindustrie, später auch der Kraftwerke, nach kostengünstigeren homogenen Massenbrennstoffen mit gesicherter Qualität und Menge verliehen den Anstrengungen zur Ressourcenschonung jedoch neuen Schwung. Dies wurde und wird gefördert von nationalen und internationalen Anforderungen zu verstärkter Verwertung oder zur Verminderung der Deponierung organischer Abfälle (EU-Deponierichtlinie), sowie von Anforderungen zur Reduzierung klimaschädlicher Emissionen in Folge des Vertrages von Kyoto. Neuartige Aufbereitungstechniken verhalfen zwei neuen Generationen von Sekundärbrennstoffen zum Durchbruch. Die Bereitstellung dieser schadstoffarmen, qualitätsgesicherten Sekundärbrennstoffe erlaubt es, sowohl ökonomische als auch ökologische Anforderungen (Ökoeffizienz) zu erfüllen und so für eine dauerhafte Akzeptanz dieser neuen Sekundärbrennstoffgenerationen bei Abnehmern und in der Bevölkerung zu sorgen.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | DepoTech 2004 (November 2004) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 3,00 |
Autor: | Dr. Ing. Thomas Glorius |
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