Fürth, mit 112.000 EW die zweitgrößte Stadt im nordbayerischen Städtedreieck Nürnberg-Fürth-Erlangen, betreibt seit 1968 die Deponie Atzenhof.
Bis 1999 wurden an dem Standort Haus- und Gewerbemüll, Klärschlamm und inerte Abfälle mit einem Gesamtvolumen von 2,6 Mio m³ nach den jeweils geltenden Regeln der Deponietechnik abgelagert. Im Zuge der ersten Sanierungsphase im Jahr 1993 wurden 17 Gasbrunnen und 3 horizontale Entgasungssysteme in die Deponie eingebaut. Seit 1995 wird das aktiv erfasste Deponiegas einer Verwertung zugeführt. Jährlich werden der Deponie durchschnittlich eine Million Kubikmeter Deponiegas entzogen, die einen Strom- und Wärmeertrag von über 2,7 Mio kWh p.a. erbringen. In Summe konnte über die Deponiegasverwertung bis dato ein CO2 – Minderungseffekt von fast 5.000 t erzielt werden. Im März 2003 hat der Fürther Stadtrat in konsequenter Verfolgung des kommunalpolitischen Ziels, Fürth zur Solarstadt zu entwickeln, den Bau einer großflächigen Photovoltaikanlage auf der Deponie beschlossen, um damit den klimarelevanten CO2 - Minderungseffekt der Anlage noch einmal deutlich zu erhöhen. Während der 3-monatigen Bauzeit der Anlage im letzten Quartal 2003 wurden 5.760 Solarmodule mit einer Gesamtleistung von 1.008 kWp am Südhang der Deponie installiert. Die kalkulierte Strommenge von 950.000 kWh/a bringt einen weiteren CO2 -Minderungseffekt von 650 t/a bzw. hochgerechnet auf eine Betriebsdauer von 20 Jahren ca. 13.000 t.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | DepoTech 2004 (November 2004) |
Seiten: | 8 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Johann Gerdenitsch |
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