Es wird ein neues Verfahrenskonzept zur Jodrückgewinnung aus röntgenkontrastmittelhaltigen Krankenhausabwässern vorgestellt und durch Laboruntersuchungen abgesichert.
Das Verfahrenskonzept sieht vor, mit Hilfe von Trenntoiletten eine jodreiche Gelbwasserfraktion zu separieren, von der ca. 3 m3/a in Krankenhäusern mittlerer Größe (700 Betten) anfallen dürften. Die Jodrückgewinnung aus diesem Gelbwasser soll zentral bei einem auf das Jodrecycling spezialisiertem Unternehmen erfolgen. Laboruntersuchungen zur Jodrückgewinnung aus Gelbwasser zeigten, dass die Kupfer katalysierte alkalische Hydrolyse für die Freisetzung des in Röntgenkontrastmitteln gebundenen Jods als Jodid geeignet ist. Ein Zusatz von Hydrazinsulfat beschleunigt die Hydrolysereaktion erheblich, sodass eine 90 %ige Jodfreisetzung bereits innerhalb einer halben Stunde erzielt werden kann. Das Jodid kann anschließend durch Oxidation in elementares Jod überführt und abgetrennt werden. Das verbleibende weitgehend jodfreie Abwasser hat das Potential, als Stickstoff- und Kalidüngemittel verwertet zu werden.
Schlagworte: Abwasserbehandlung, Krankenhausabwässer, Röntgenkontrastmittel, Jod-Recycling, AOX, Trenntoiletten, Hydrolyse
| Copyright: | © Vulkan-Verlag GmbH |
| Quelle: | GWF 05/2003 (Mai 2003) |
| Seiten: | 6 |
| Preis: | € 6,00 |
| Autor: | Dipl.-Ing. Mathias Reisch Dipl.-Chem. Andre Knorr Dipl.-Chem. Dietlinde Großmann Professor Dr.-Ing. Heinz Köser |
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