Bioaerosole verursachen Risiken für Beschäftigte und Anwohner von Abfallbehandlungsanlagen – doch es gibt Gegenstrategien
Die Risiken, die von den Mikroorganismen und ihren Stoffwechselprodukten ausgehen, wurden für Beschäftigte und Anwohnervon Abfallbehandlungsanlagen bislang unterbewertet. Zu diesem Ergebnis kommt unter anderem auch der Sachverständigenrat für Umweltfragen in seinem Umweltgutachten 2004. In wesentlichen Aufgabenbereichen der Abfallwirtschaft zählt es inzwischen zum Stand der Technik, daß Beschäftigte nicht mehr in direkten Kontakt mit Abfall geraten. Dieser Kontakt ist aber nicht in allen Bereichen vollständig zu unterbinden, zum Beispiel bei der Einsammlung und dem Transport. Als ungeklärtes Problem erweist sich derzeit noch die Frage der anzunehmenden Bioaerosolexposition bei der Verarbeitung, der Lagerung und der Aufbereitung der hochkalorischen Fraktion in mechanischen oder mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlagen. Wichtigste Maßnahme des Immissionsschutzes an biologischen und anderen Abfallbehandlungsanlagen ist eine bessere Erfassung des bioaerosolbeladenen Abgases und eine Vermeidung oder mindestens Reduzierung der diffusen Emissionen. Es bleibt abzuwarten, ob die Behörden zukünftig diese Probleme mit größerer Aufmerksamkeit registrieren und die Dynamisierungsklausel der TA Luft für Kompostierungsanlagen in der Praxis umsetzen werden.
| Copyright: | © Rhombos-Verlag | 
| Quelle: | 04/2004 - Computerrecycling (Dezember 2004) | 
| Seiten: | 13 | 
| Preis: | € 0,00 | 
| Autor: | Dr. Barbara Zeschmar-Lahl | 
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