Mit Eis ins Bett

Dieser Sommer hatte es in sich. Die Sommerhitze hat wieder größere Lust auf Bier gemacht, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden Ende Juli mit, und berichtete, daß im Juni in Deutschland 8,9 Prozent mehr von dem Gerstensaft erkauft wurden als ein Jahr zuvor. Neu daran: Ein Großteil davon ging in Mehrwegflaschen über die Theke. Während die einen Trittins Bier konsumierten, glichen die anderen ihren Flüssigkeitsverlust durch Unmengen von Mineralwasser aus. Wasser, Wasser und nochmal Wasser! So eine der immer wiederkehrenden Empfehlungen. Tips für die Sommerhitze hatten in diesen Sommermonaten Hochkonjunktur.

Dieser Sommer hatte es in sich. Die Sommerhitze hat wieder größere Lust auf Bier gemacht, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden Ende Juli mit, und berichtete, daß im Juni in Deutschland 8,9 Prozent mehr von dem Gerstensaft verkauft wurden als ein Jahr zuvor. Neu daran: Ein Großteil davon ging in Mehrwegflaschen über die Theke. Während die einen Trittins Bier konsumierten, glichen die anderen ihren Flüssigkeitsverlust durch Unmengen von Mineralwasser aus. Wasser, Wasser und nochmal Wasser! So eine der immer wiederkehrenden Empfehlungen. Tips für die Sommerhitze hatten in diesen Sommermonaten Hochkonjunktur.  „Wie soll man sich verhalten, wenn mediterrane Wetterverhältnisse zwischen Rhein und Oder herrschen?“ So oder ähnlich lauteten die Aufmacher in den Medien. Sogar leibhaftige Minister meldeten sich mit nützlichen Gesundheitsratschlägen. Empfohlen wurden kühlende Maßnahmen wie „Arme unter fließendes Wasser halten oder Unterschenkel kalt abzuduschen“ Außerdem sollten körperliche Aktivitäten eingeschränkt und direkte Sonnenstrahlung möglichst vermieden werden. Viele nahmen sich diese Erkenntnisse zu Herzen und verzichteten darauf, ihre Mehrwegflaschen zurück in die Supermärkte zu bringen. Die Mehrwegabfüller hat es in diesem Sommer deshalb kalt erwischt. Mancherorts mußten sie den Flaschennotstand ausrufen. Mehr zum Thema Einweg/Mehrweg kann man in diesem Heft lesen („Der Pfandflaschengeist“, Seite 20 ff.)

Die Tage des Hitzerekords haben so manch einem die Nacht gekostet, stellt ein ebenfalls besorgter Apotheker fest. Er empfahl, wer trotz tropischer Nächte gut einschlafen will, sollte schon morgens den Grundstein dafür legen.
Unter „Tips, wie Sie einigermaßen kühl bleiben“, heißt es da, „wem es absolut zu heiß im Bett ist, so daß an Schlaf kaum zu denken ist, kann eiskalte Kühltaschen-Akkus mit ins Bett  nehmen.“ „Wickeln Sie diese in ein Handtuch ein, um die Haut nicht zu verletzen.“ so der mitfühlende Apotheker.
Gefahr drohte in diesem Sommer auch wieder von der Biotonne. Durch die hohen Temperaturen sahen manche besorgte Stadtväter beim Gang zur Biotonne den Ekel garantiert. Clevere Unternehmer nutzten die Gunst der Wochen, um Bürgern und Müllwerkern die neuesten Geruchsfilter als Abhilfe anzubieten. „Heiß und kalt“ ist auch in diesem Heft ein Thema. Die Ergebnisse einer Untersuchung zur Verfahrenskombination aus mechanisch-biologischer und thermischer Abfallbehandlung können Sie auf Seite 38 ff. nachlesen.

Doch nicht nur die Menschen standen im Mittelpunkt des Interesses. „Extreme Temperaturen können unseren Ratten schaden, sie werden schlapp, manche sind regelrecht schlecht gelaunt, sogar ein Hitzeschlag kann drohen.“, hieß es besorgt bei www.rattenwelt.de/sommer.html.
Als Tip wird empfohlen, die „Ratten ab und wann mal mit etwas Wasser beträufeln“. Manche Ratten möchten es, mit einer Blumenspritze naßgespritzt zu werden, heißt es weiter. Das sollte man aber „erstmal ganz vorsichtig ausprobieren und möglichst nicht ins Gesicht spritzen, so daß kein Wasser in die Ohren geraten kann.“ Übrigens wurde abgeraten, einen Ventilator im  Rattenzimmer(!) aufzustellen. Ratten seien extrem anfällig für Atemwegserkrankungen, so die Begründung. Auch die EU-Kommission setzt sich jetzt dafür ein, daß es Ratten besser geht. Sie will in Zukunft Testverfahren fördern, die ohne Tierversuche auskommen. Den ernsthaften Hintergrund können Sie auf Seite 5 f. und Seite 20 ff. („Dosis und Wirkung“) nachlesen.

Während es an Ratschlägen für Sommerfrischler, Biergartenbesucher und Haustiere nicht  mangelte, wurde eine Spezies völlig übersehen: Die denkende und schreibende Zunft der MüllMagazin-Autoren. Keiner hatte an sie gedacht, niemand ihre Qualen vorhergesehen. Was tun, wenn die Tastatur schmilzt, das Handy surreale Formen annimmt und Kugelschreiber austrocknen? Die Redaktion ist hier eine Menge Antworten schuldig geblieben. Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen, dachten deshalb einige unserer Autoren. Sie beschlossen, den wochenlangen Qualen ein Ende zu bereiten, und unverrichteter Dinge in den Urlaub zu fahren. Allen Heimkehrern sei hier schon gesagt: Der Herbst soll kühler werden!



Copyright: © Rhombos Verlag
Quelle: 03/2003 - Chemikalienpolitik (September 2003)
Seiten: 1
Preis: € 0,00
Autor: Bernhard Reiser
 
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