Bewertungskonzept zur Begrenzung des Eintrags von Schadstoffen bei der Düngung – unter Beachtung der Schutzziele des Bodenschutzrechts
A. Vorbemerkung
Auf zahlreichen Eintragspfaden gelangen persistente Schadstoffe in den Boden, woraus das Risiko langfristiger Anreicherungen resultiert. Nach der Zweckbestimmung des Bundes-Bodenschutzgesetzes ist Vorsorge gegen nachteilige Einwirkungen auf den Boden zu treffen“. Da jedoch wegen der Vielfalt der Eintragspfade konkrete Regelungen zur Begrenzung von Stoffeinträgen in den Boden in verschiedenen Rechtsbereichen verankert sind, ergibt sich ausgehend von den Schutzzielen des Bundes-Bodenschutzgesetzes ein übergeordneter Harmonisierungsbedarf. Dabei sind spezifische Besonderheiten der verschiedenen Eintragspfade, wie die Nützlichkeit der eingetragenen Materialien (z. B. Düngeeffekt, Zufuhr organischer Substanz) oder deren Senkenfunktion (z. B. Klärschlamm) zu beachten. Ausgangspunkt zur Konkretisierung von Vorgaben zur Begrenzung des Eintrags von Schadstoffen bei der Düngung ist der Beschluss der gemeinsamen Agrar- und Umweltministerkonferenz (AMK/UMK) vom 13. Juni 2001 in Potsdam, nach dem aus Vorsorgegründen sicherzustellen (ist), dass es durch Bewirtschaftungsmaßnahmen zu keiner Anreicherung von Schadstoffen im Boden kommt“. Auch die Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung betont die Bedeutung des vorsorgenden Bodenschutzes, der konsequent auf die Vermeidung nachteiliger Stoffeinträge zielt, für einen wirksamen Gesundheitsund Verbraucherschutz. Zunächst stehen Schwermetalle als nicht abbaubare Stoffe im Vordergrund, wobei deren unterschiedliche toxikologische Relevanz bzw. ihre Bedeutung als Spurennährstoff zu berücksichtigen ist. Organische Schadstoffe sind in einem Folgeschritt weiteren Betrachtungen zu unterziehen. Insbesondere darf es zu keiner Anreicherung persistenter und bodenfremder organischer Schadstoffe im Boden kommen.
Copyright: | © Rhombos Verlag |
Quelle: | 02/2003 - Abfallbehandlung (Mai 2003) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Prof. Dr. Wilhelm König Helmut Ortseifen Dr. Harald Friedrich Dr. Thomas Delschen |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.
Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.