Kein Projekterfolg ohne qualifiziertes Personal

Die Aus- und Weiterbildung schaffen die Grundlage für eine erfolgreiche Abfallwirtschaft in Entwicklungsländern und Reformstaaten

Wesentliche Hindernisse machen es in Entwicklungs- und Schwellenländern sehr schwer, abfallwirtschaftliche Maßnahmen langfristig erfolgreich zu planen und durchzuführen. So gibt es in den seltensten Fällen verläßliche Daten und Statistiken über Mengen, Zusammensetzung und Materialeigenschaften sowie über die Praxis der Abfallsammlung, -behandlung, -erfassung oder über die Verfügbarkeit von Ausrüstung und Personal. Auch über Absatzmärkte, zum Beispiel für Recyclingprodukte, liegen meist keine Angaben vor. Für qualifizierte abfallwirtschaftliche Maßnahmen fehlt weitestgehend ein entsprechend ausgebildetes Personal, obwohl die kommunale Abfallwirtschaft und Stadtreinigung vielerorts ein wichtiger Arbeitgeber ist. Die Ausbildungsdefizite betreffen sowohl den technischen Bereich als auch das Management. Themenkomplexe der Abfallwirtschaft kommen in den Curricula der Ausbildungsinstitutionen von Entwicklungsländern fast nicht, in Schwellenländern nur am Rande vor. Selbständige Ausbildungsgänge zu diesem Fachgebiet existieren nicht. Darunter leidet häufig die Kontinuität spezifischer abfallwirtschaftlicher Maßnahmen. Aber auch das generelle Bestreben, ein öffentliches Bewußtsein für abfallwirtschaftliche Belange zu schaffen, wird hierdurch beeinträchtigt. Schließlich erfordert eine umwelt- und ressourcengerechte Abfallwirtschaft, daß tradierte Verhaltensweisen geändert werden, was meist nur erreicht werden kann, indem abfallwirtschaftliche Fragestellungen im formalen und nicht-formalen Bildungssektor kontinuierlich zur Sprache kommen.



Copyright: © Rhombos Verlag
Quelle: 03/2002 - Internationale Abfallwirtschaft (August 2002)
Seiten: 2
Preis: € 0,00
Autor: Dipl. Ing. Caroline Werner
Dipl.-Ing. Rüdiger Heidebrecht
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Verfassungsrechtliche Erfordernisse der Biodiversitätssicherung nach der Klimaschutzentscheidung des BVerfG
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Angesichts von drei miteinander verflochtenen tiefgreifenden Umweltkrisen - der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der weiterhin bestehenden Krise der Umweltverschmutzung - wird nach wirksamen politischen Ansätzen gesucht, den Problemen zu begegnen. In globaler Perspektive am ambitioniertesten - weil allumfassend - ist bislang die Transformationsstrategie des 'EuropeanGreenDeal' der EU-Kommission,1 die allerdings selbst in Schwierigkeiten geraten ist, sichtbar etwa in Kompromissen bei der Luftreinhaltepolitik, dem Zögern in der Weiterentwicklung der Chemikalienpolitik oder der Anerkennung fragwürdiger Risikotechnologien, wie etwa der Atomenergie, als Nachhaltigkeitsinvestition im Rahmen der EU-Taxonomie-Verordnung.

Möglichkeiten und Grenzen der Verfahrensbeschleunigung in Krisenzeiten durch Einschnitte bei UVP und SUP
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Dass Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland zu lange dauern, ist kein Geheimnis. Auch Jahrzehnte nach der Einleitung noch nicht abgeschlossene Großprojekte sind eher die Regel als die Ausnahme. Insbesondere die Klimakrise und die durch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine ausgelöste Energieversorgungskrise erfordern eine möglichst rasche Planung, Genehmigung und Umsetzung der benötigten Energieinfrastrukturvorhaben.

Meeresschutz und Klimawandel
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Zum Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs im Fall 'Climate Change and International Law'