Die Kosten- und Gebührenfolgen der neuen Deponieanforderungen werden viele Abfallwirtschaftsunternehmen vor große Probleme stellen
Bis zum Jahr 2020 soll nach den Vorstellungen des Bundesumweltministeriums (BMU) das Ende der Deponierung auf Siedlungsabfalldeponien in Deutschland“ erreicht sein. Bei einer konsequenten Umsetzung der Abfallablagerungsverordnung (AbfAblV) und der Verordnung über die zulässigen Luftemissionen und -immissionen aus mechanisch-biologischen Anlagen (30. BImSchV) ab dem Jahre 2005 wird dieses Ziel aus Kostengründen faktisch jedoch bereits viel früher erreicht. Durch die zu starren neuen Deponieanforderungen, die ab 2005 gelten, entstehen mehrere schwerwiegende Kosten- und Kapazitätsprobleme bei den Verwertungsanlagen.
Bei konsequenter Umsetzung der AbfAblV müssen sich ab 2005 viele Bundesbürger deshalb auf erhebliche Preissteigerungen bei den Abfallgebühren einstellen, vergleichbar mit dem Wasser- und Abwasserpreisschock“, wie er in den neuen Bundesländern nach der Wende auftrat. Hinzu kommt, daß die nächsten Verwertungs-Überkapazitäten bereits absehbar sind, da die Zeitvorgaben der Vorschriften zu starr sind neue europarechtliche Änderungen bevorstehen. Die Frist bis Ende Mai 2005 kann auch bei großen Anstrengungen nur zum Teil eingehalten werden. Deshalb müßte eine umweltverträgliche, klar konditionierte und befristete Zwischendeponierung“ auf basisgedichteten Deponien ermöglicht werden. Solche Übergangslösungen sind wahrscheinlich auch ohne Ergänzung der Verordnung allein durch Verwaltungshandeln auf der gegenwärtigen Rechtsbasis möglich.
Prof. Dr. Lutz Wicke, Umwelt-Staatssekretär a. D., ist Direktor am Institut für UmweltManagement (IfUM) an der ESCP-EAP Europäische Wirtschaftshochschule Berlin
| Copyright: | © Rhombos-Verlag |
| Quelle: | 01/2002 - Abfallablagerung (Februar 2002) |
| Seiten: | 8 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Prof. Dr. Lutz Wicke |
| Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.
Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.
Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.