Schlacht um den Schlamm

Beim Streit über die Zukunft der Klärschlammverwertung muß ihre wichtige Funktion für die nachhaltige Kreislaufwirtschaft berücksichtigt werden

Durch die Verbrennung fossiler Energieträger werden jährlich etwa sechs Milliarden Tonnen Kohlenstoff in die Atmosphäre ausgestoßen. Jedes Jahr kommen drei Milliarden Tonnen zu den 170 Milliarden Tonnen hinzu, die sich seit den Anfängen der industriellen Revolution bereits angesammelt haben. Das gesamte Weltklima hat sich in den letzten Jahren so verändert, daß es immer mehr katastrophenähnlichen Charakter annimmt. Damit das Erdklima in den nächsten Jahrhunderten das Gleichgewicht wiedererlangen kann, müssen die Kohlenstoffemissionen auf das von Meeren und Wäldern absorbierbare Maß gesenkt werden: auf 1 - 2 Milliarden Tonnen pro Jahr oder 80 Prozent unter die heutige Emissionsrate. Nachhaltig heißt, nicht mehr Kohlenstoffe zu verbrauchen als die Natur wieder einbinden kann. Einen Beitrag dazu liefern Bestrebungen, Kunststoffe zu verwerten statt sinnlos zu verbrennen sowie die energetische Verwertung stofflich nicht verwertbarer Fraktionen zu fördern. In einer nachhaltigen Abfall- und Kreislaufwirtschaft besitzt deshalb auch die landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlamm eine wichtige Rolle.



Copyright: © Rhombos Verlag
Quelle: 03/2001 - Information und Kommunikation (August 2001)
Seiten: 5
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Dipl.-Chem. Beate Kummer
 
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