Störstoffproblem gelöst

Ein neues lösemittelbasiertes Recyclingverfahren eröffnet die werkstoffliche Verwertung von flammgeschützten Gehäusekunststoffen aus Elektronikschrott

Außengehäuse von Elektroaltgeräten bestehen in der Regel aus hochwertigen technischen Kunststoffen. Diese könnten rentabel zu Recyclaten verarbeitet werden, die eine ähnliche Qualität wie Neuware aufweisen. Ein Teil dieser Gehäuse ist jedoch mit bromierten Flammschutzmitteln ausgerüstet. Diese können beim herkömmlichen werkstofflichen Recycling zu hochgiftigen bromierten Dioxinen und Furanen (PBDD/F) umgesetzt werden, die in der Chemikalienverbotsverordnung mit Grenzwerten belegt sind. Aus diesem Grunde ist die Verkehrsfähigkeit solcher Recyclate nicht gewährleistet. Ein neues Verfahren zeigt jetzt einen Ausweg auf: Das am Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV entwickelte Verfahren der selektiven Extraktion und Fällung ermöglicht im Zuge eines werkstofflichen Recyclingprozesses, daß hochwertige, qualitätsgesicherte Kunststoffrecyclate zurückgewonnen werden. Das Verfahren garantiert durch eine prozeßintegrierte Störstoffeliminierung die Verkehrsfähigkeit der Recyclate. Anhand umfangreicher Materialprüfungen wurde gezeigt, daß diese Recyclingtechnologie prädestiniert ist für die Verwertung von Monitor- und Fernsehergehäusen, die in der Elektronikschrottzerlegung in hohen Stückzahlen anfallen.



Copyright: © Rhombos-Verlag
Quelle: 03/2001 - Information und Kommunikation (August 2001)
Seiten: 4
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Martin Schlummer
Dr. Fritz Brandl
Dr. Andreas Mäurer
Dr.-Ing. Thomas Luck
 
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